Olaf Hermes geht
Landrätin verabschiedet sich von Rewag-Chef und dankt für die erfolgreiche Zusammenarbeit

09.05.2019 | Stand 28.07.2023, 18:57 Uhr
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Mit dem scheidenden REWAG-Vorstandsvorsitzenden Olaf Hermes, der das Unternehmen in ‎Richtung Bremen verlässt, hatte sich die Zusammenarbeit gerade mit Blick auf die dezentrale ‎Energieerzeugung und die Elektromobilität in den letzten fünfeinhalb Jahren vertieft.

REGENSBURG Der Regensburger Energieversorger REWAG ist nicht nur in der Stadt, sondern auch ‎im Landkreis Regensburg aktiv. Er versorgt 16 Gemeinden im Landkreis. ‎Darüber hinaus agiert er dort in verschiedenen Projekten als Energiedienstleister. Der ‎Landkreis Regensburg und die REWAG arbeiten seit langem in Sachen Energie- und ‎Trinkwasserversorgung und Energieprojekten erfolgreich zusammen.‎

Mit dem scheidenden REWAG-Vorstandsvorsitzenden Olaf Hermes, der das Unternehmen in ‎Richtung Bremen verlässt, hatte sich die Zusammenarbeit gerade mit Blick auf die dezentrale ‎Energieerzeugung und die Elektromobilität in den letzten fünfeinhalb Jahren vertieft. „Die ‎Stadt und der Landkreis Regensburg wachsen näher zusammen“, so Olaf Hermes. „Das hat ‎sich stark in den Themen Energieversorgung, -erzeugung und Mobilität bemerkbar ‎gemacht.“ Dabei wurden Projekte, wie die Fernwärmeleitungen in Barbing und Mintraching ‎umgesetzt beziehungsweise an den Start gebracht, die die Gemeinden mit effizient erzeugter ‎und annähernd klimaneutraler Wärme versorgen. In Mintraching errichtet die REWAG ein ‎rund 1.400 Meter langes Fernwärmenetz, das alle kommunalen Gebäude und eine ‎Neubausiedlung versorgt. Die Wärmeerzeugung wird über ein Biogas-Blockheizkraftwerk ‎‎(BHKW) erfolgen, das von der Biogasanlage der Firma NatUrenergie Mintraching ‎GmbH & ‎Co. KG versorgt wird. Das Fernwärmenetz in Barbing nutzt ‎die überschüssige ‎Abwärme aus drei BHKWs des Klärwerks der ‎Stadt Regensburg. ‎

Im Landkreis Regensburg hat die REWAG bereits viele Projekte zur dezentralen Erzeugung ‎mit Blockheizkraftwerken umgesetzt. BHKWs arbeiten nach dem Prinzip der ‎Kraft-Wärme-‎Kopplung, ‎das heißt: Sie produzieren gleichzeitig Strom und Wärme. Dadurch ‎wird der ‎eingesetzte ‎Brennstoff sehr viel effizienter genutzt als bei der getrennten Produktion ‎und es ‎entstehen ‎vergleichsweise weniger klimaschädliche CO2-Emissionen. Grundlage ist ‎meist ein ‎Motor, ‎der einen Generator antreibt und damit Strom erzeugt. Die Abwärme wird ‎zum Heizen ‎‎genutzt. Betrieben mit Bioerdgas sorgen BHKWs über Fernwärmenetze für eine ‎CO2-neutrale ‎‎Wärmeversorgung und regenerativen Strom in Wohnquartieren und ‎Betriebsstätten von ‎‎Firmen. Weil sie sich absolut dezentral einsetzen lassen, können sie ‎genau dort ‎maßgeschneidert platziert werden, wo die Energie benötigt wird. Im Landkreis Regensburg ‎hat die REWAG solche Anlagen etwa bei Krones in Neutraubling oder den Eckert Schulen in ‎Regenstauf errichtet. „Vor Ort erzeugte Energie zu nutzen, ist ein entscheidendes Kriterium ‎für die ‎regionale Energiewende“, so Landrätin Tanja Schweiger. „Der Landkreis Regensburg ‎möchte ‎zudem in Sachen Klimaschutz eine Vorbildfunktion einnehmen. Dabei haben sich die ‎Kooperationen mit der REWAG als sehr erfolgreich erwiesen. Herr Hermes hat in den letzten Jahren viele Projekte angestoßen und umgesetzt – nicht nur in der Stadt sondern auch im Landkreis und weit darüber hinaus. In all dieser Zeit hat er sich als verlässlicher Partner und konstruktiver Mitstreiter für viele Kommunen in der ganzen Region erwiesen.“‎

Neben der Energieerzeugung ist das Thema Mobilität ein entscheidendes Feld in der ‎Zusammenarbeit des Energieversorgers mit dem Landkreis. „Seit 2015 haben wir ein dichtes ‎Netz an Elektroladesäulen aufgebaut, die mit 100 Prozent Ökostrom von der REWAG ‎betrieben werden“, so der REWAG-‎Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes. „Das insgesamt 24 Stück davon im Landkreis Regensburg stehen, macht uns stolz und zeigt, wie wichtig eine ganzheitliche Mobilitätsstrategie ist“, ergänzt Landrätin Tanja Schweiger. Neben der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist der das ‎Stadtwerk.Regensburg/REWAG-Konzern in eine Kooperation mit der Kommunale Energie ‎Regensburger Land eG eingebunden, die im Landkreis Regensburg E-Carsharing anbietet. ‎Insgesamt neun E-Autos stehen an Standorten in Neutraubling, Obertraubling, Pentling, ‎Pettendorf, Regenstauf, Schierling, Sinzing, Wiesent und am Landratsamt Regensburg zum ‎Ausleihen zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Firmen können sich online ‎registrieren und das Elektrofahrzeug über die das Stadtwerk.Earl-Plattform buchen.‎

Die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre zeigt sich darüber hinaus in verschiedenen ‎anderen Projekten. So wurden zuletzt die Konzessionsverträge in Alteglofsheim für die ‎Erdgasversorgungsleitungen und 2018 in Neutraubling für Erdgas- und ‎Stromversorgungsleitungen erneuert. Diese regeln die Bereitstellung öffentlicher ‎Flächen von ‎Städten und Gemeinden für den Bau und Betrieb von Versorgungsleitungen.‎ Ein weiterer ‎Höhepunkt in der Zusammenarbeit ist die Ausweitung der Trinkwasserversorgung im ‎Landkreis. Seit dem 1. Juni 2016 versorgt die REWAG den Ort Barbing und das ‎Gewerbegebiet Unterheising mit Trinkwasser.‎ 2017 hat sie sich zudem der Kooperationsgemeinschaft Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura angeschlossen. Gemeinsam mit anderen Wasserversorgern aus den Landkreisen Regensburg, Neumarkt und Schwandorf wird ein Schutzgebiet von 15 000 Hektar betreut. Vor allem die grundwasserschonende Bewirtschaftung in diesem Gebiet ist ein Thema. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf bestimmte Pflanzenschutzmittel, aber auch Versuche mit Zwischenfrüchten, die überschüssiges Nitrat über den Winter aus dem Boden binden sollen sowie regelmäßige Bodenuntersuchungen im Frühjahr für eine optimale Düngemittelbemessung.

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