Immobilien-Markt in Regensburg
Zweiter Bioladen statt Norma – in Regensburg entstehen Ghettos für die Wohlhabenden

17.03.2019 | Stand 13.09.2023, 6:50 Uhr
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Eine Studie zeigt, wie sich die Immobilien-Preise in den letzten Jahren in Regensburg entwickelt haben. Im Vergleich zu Städten wie Hamburg oder Köln ist Regensburg teuer. Vor allem wird aber auch deutlich: Es entstehen Ghettos für Besserverdienende.

REGENSBURG Der Aufwärtstrend bei den Immobilienpreisen ist noch nicht beendet. Das geht aus Zahlen hervor, die das Online-Portal ImmoWelt über 80 deutsche Großstädte erhoben hat. Regensburg ist demnach weiter im Aufwärtstrend, was den Quadratmeterpreis für Neubauten anbelangt. Dabei rechnete das Portal die Durchschnittspreise aus, wobei die Abweichungen davon erheblich variieren.

Zunächst zu den Zahlen: Im Jahr 2017 zahlten Immobilienkäufer noch 3.890 Euro im Schnitt für den Quadratmeter. Im Jahr 2018 stieg der Preis bereits auf 4.180 Euro – ein Plus von sieben Prozent.

Dabei liegen die Preise in Regensburg mittlerweile weit über jenen in Metropolen wie Berlin (3.790 Euro, allerdings ein Plus von zwölf Prozent zum Vorjahr), Hamburg (4.090 Euro) und Köln (3.230 Euro). Grund dafür könnte die Position Regensburgs im unteren Bevölkerungsbereich sein: Die Preise in den großen Metropolen nivellieren sich im Mittel wohl auch deshalb, weil es vom Zentrum weit entfernte Randgebiete gibt.

Doch auch in Regensburg ist die Lage mittlerweile der entscheidende Faktor für den Preis. Erst kürzlich berichteten wir über einen Quadratmeterpreis von mehr als 8.000 Euro für ein Objekt am Oberen Wöhrd. Allein der Tiefgaragenstellplatz schlägt mit knapp 50.000 Euro zu Buche.

Auffällig ist in Regensburg auch, dass sich ganze Wohngebiete bilden, die eine „Schweizerisierung“ markieren. Jüngstes Beispiel: „Das Dörnberg“, benannt nach dem doch etwas entfernt liegenden Dörnbergpark. Hier, so teilte die Vermarktungsfirma mit, soll ein weiterer „Alnatura“-markt angesiedelt werden. Nun befindet sich in unmittelbarer Nähe, zwischen Justizgebäude und „Das Dörnberg“, bereits ein Bioladen. Doch offenbar rechnet man damit, dass sich ohnehin nur gewisse Klientel Wohnungen in dem Neubaugebiet leisten können. Und die kaufen nunmal eher „Bio“.

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