Kommentar
Kritik an Fridays-for-Future „werden wir nicht tolerieren“ – Nibelungenbrücke gesperrt!

15.03.2019 | Stand 13.09.2023, 0:33 Uhr
−Foto: Foto: Eckl

Am heutigen Freitag demonstrieren wieder Regensburger Schüler. Scheinbar spielen Gesetz in unserem Land keine Rolle mehr, man pfeift auf die Schulpflicht. Von den Schulrektoren ist offenbar nichts zu erwarten. Doch jetzt haben die Organisatoren eine Pressemitteilung veröffentlicht, die dem Zungenschlag nach nichts mehr mit einer demokratischen Überzeugung zu tun hat.

REGENSBURG Greta Thunberg wurde also jetzt für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ob ihre Bewegung allerdings den Frieden bringt, muss sich erst noch zeigen. Auch am Freitag, 15. März, marschieren wieder Schüler auf der ganzen Welt, um für eine nachhaltigere Klimapolitik zu demonstrieren. Das ist einerseits gut so. Andererseits macht das auch deutlich: In Deutschland schert sich niemand mehr um Gesetze, der Staat scheint die Schulpflicht nicht mehr durchsetzen zu wollen. Der Alte Fritz, der sie einst einführte, dreht sich im Grab um.

Erstmals möchten die Schüler in Regensburg nun auch jene mit einbeziehen, die ihren Protest zumindest auf der Straße nicht teilen. Das kann man seit Langem beobachten, dass das hohe Gut der Demonstrationsfreiheit dafür benutzt wird, die Meinungsfreiheit auf den Schultern anderer abzuladen. Regelmäßig sind es Demonstranten, die sich unter Polizeieskorte durch die Regensburger Innenstadt geleiten lassen, vorwiegend in Samstagen, wenn der Einzelhandel auf Umsatz hofft. Aber egal – der eigene Wille steht eben über den Bedürfnissen anderer.

Diesmal soll es einen Umzug geben - Mitten im Freitagsverkehr. Man fragt sich, wer so etwas genehmigt: Zwischen 12.30 und 13.30 Uhr wird sogar die Nibelungenbrücke gesperrt. Kann man das schon als Nötigung bezeichnen? „Ortskundige Autofahrer werden gebeten, die betroffenen Bereiche möglichst weiträumig zu umfahren“, bemerkt dazu die Polizei.

Am gestrigen Donnerstag haben die Protagonisten der Schulschwänzer-Demo dann auch noch eine Pressemitteilung herausgegeben, die einen schaudern lässt. Wörtlich heißt es darin: „An dieser Stelle ist es noch einmal enorm wichtig zu verdeutlichen, dass wir kompromisslos an unseren Zielen festhalten und solange für unsere Zukunft kämpfen, bis etwas auf Seiten der Politik geschieht. Jegliche Anschuldigungen, die unsere Unabhängigkeit in Frage stellen, werden wir auch weiterhin nicht tolerieren!“

Es graut einem vor einer Jugend, die Kritik an ihrem Verhalten nicht toleriert.

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