Kurios
Politiker-Schlagabtausch wegen Stromtrassen

14.03.2019 | Stand 13.09.2023, 0:33 Uhr
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Wirtschaftsminister und Landrat fetzen sich auf Facebook – es geht um den Terminkalender des neuen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger und um die sogenannten Monstertrassen.

REGENSBURG/MÜNCHEN/SCHWANDORF Der Ort der politischen Auseinandersetzung ist oft nicht mehr das Parlament. Seit es Soziale Medien wie Facebook, Twitter und Co. gibt, verlegen sich viele Politiker auf diese Kanäle. Ungefilert.

Diesmal haben sich der Landrat des Landkreises Schwandorf, Thomas Ebeling (CSU) und der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger einen Schlagabtausch geliefert. Das ist zumindest bemerkenswert, denn beide sind Mitglieder von Parteien bzw. Wählervereinigungen, die in München am Kabinettstisch miteinander sitzen. Streitpunkt: Die Stromtrassen. Denn eines ist klar: Der Strom kommt nicht aus der Steckdose, er muss irgendwo erzeugt werden. Und weil wir in Deutschland bald die Atomkraftwerke ausknipsen, kommt der Strom eben immer häufiger aus dem Norden der Republik: Zum Beispiel von riesigen Windparks. Dafür will der Netzbetreiber TennetT den sogenannten Südost-Link bauen, der durch die Oberpfalz und auch durch die Landkreise Schwandorf und Regensburg bis nach Landshut führt.

Ebeling hatte an Aiwanger geschrieben. Und jetzt die Antwort erhalten. „Das kurze Schreiben überrascht mich, hatte ich mir doch nach seinen vollmundigen Ankündigungen gedacht, ein Feuerwerk an Maßnahmen vorgestellt zu bekommen“, bekannte Landrat Thomas Ebeling ganz offen. „Vielleicht ist es aber auch nur dem engen Terminkalenders des Ministers geschuldet, dass er noch nicht mehr unternehmen konnte.“ Ebeling hatte einen Artikel des Wochenblatts auf seiner Facebook-Seite geteilt.

Windkraftanlagen killen Milliarden Insekten

Das wiederum brachte Aiwanger auf den Plan: Der konterte nun wiederum auf Facebook. „Nein, lieber Herr Landrat Ebeling, es ist nicht meinem Terminkalender geschldet, dass ich bisher nicht mehr gegen die umstrittenen Stromtrassen unternehmen konnte, sondern es liegt an der jahrelangen energiepolitischen Linie Deiner CSU.“

Ob das so ist? Unklar.

Kürzlich berichteten Wissenschaftler übrigens, dass man einen neuen Verursacher in Sachen Insektensterben ausfindig gemacht hat. Es sind – Windkraftanlagen. Angeblich sterben 1.200 Milliarden Insekten jährlich an den Rotorblättern – doch das ist eine andere Geschichte.

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