Umbrüche
Nach jahrelangem Leerstand – ehemaliger S.Oliver in der Maximilianstraße ist neu vermietet

14.02.2019 | Stand 13.09.2023, 0:43 Uhr
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Die Umbrüche in der Regensburger Altstadt gehen weiter. Einige Hiobs-Botschaften beunruhigen die alteingesessenen Altstadt-Kaufleute. Aber es gibt auch erstmals seit Langem eine gute Nachricht.

REGENSBURG Am Mittwoch dachte man noch, die Horror-Meldungen für die Regensburger Altstadt reißen nicht ab: Die „Mittelbayerische Zeitung“ machte publik, dass die Dompost zusperrt. Damit geht nicht nur eine jahrzehntelange Tradition den Bach runter, langsam geht es für die Bewohner der Regensburger Altstadt, aber auch die Altstadt-Kaufleute an die Substanz. Die Post soll nämlich in das neue Viertel „Das Dörnberg“, aus Sicht der Altstadt ab vom Schuss.

Vor dem Jahreswechsel sorgte eine weitere Groß-Immobilien in der Altstadt für Aufsehen: Der Herrenbekleider Pohland hatte über Nacht die Pforten geschlossen. Die Regensburger Altstadt scheint ein Problemfall geworden zu sein.

Immer wieder wurde auch über die Maximilianstraße diskutiert. Ein alteingesessener Schuhhandel wurde kürzlich von einem Ein-Euro-Laden nach dem Motto „Geiz ist geil“ ersetzt. Einige Ladeneinheiten stehen leer. Seit Monaten beispielsweise türmt sich das Mobiliar des Steakhauses Maredo, offenbar kommt keine Putzfrau mehr vorbei. Das Restaurant auf zwei Stockwerken hat geschlossen.

Ein weiterer besonders bitterer Leerstand für die Maximilianstraße: Das ehemalige S.Oliver. Was viele nicht wissen: S.Oliver wurde vom Münchner Unternehmen Ludwig Beck („Ludwig Beck am Rathauseck“) betrieben. Auf dem Briefkasten des Gebäudes ist nach wie vor eine „Ludwig Beck Vertriebs GmbH“ verzeichnet. Seit 2016 stand das Gebäude nun leer. Doch das soll sich bald ändern.

Mit großen Schildern weist das Unternehmen „Globetrotter“ derzeit darauf hin, dass in das Gebäude im April 2019 wieder Leben einziehen soll. Mancher Regensburger wird allerdings die Augen rollen, denn mit dem Sortiment ist die Regensburger Altstadt derzeit eher gut bedient: „Globetrotter“ bietet Outdoor-Bedarf an. Aber zumindest das: Hinter „Globetrotter“ steht ein großes Unternehmen. Die Globetrotter Ausrüstungs GmbH hat ihren Sitz in Hamburg, deutschlandweit mehr als 1.000 Mitarbeiter und macht knapp 200 Millionen Euro Jahresumsatz. Hinter Globetrotter steht der schwedische Konzern Fenix Outdoor – ein börsennotiertes Unternehmen, das zwar die Wurzeln in Schweden hat, aber in Zug in der Schweiz ansässig ist.

Die Maximilianstraße gilt zwischenzeitlich als Problemfall in der Regensburger Altstadt. −Foto: ce

Dass die Immobilie nun belegt ist, ist zumindest ein Hoffnungsschimmer für die Altstadt. Doch die Nachricht, dass ein Outdoor-Geschäft in das große Gebäude zieht, dürfte Wasser auf die Mühlen der Kritiker sein, die Filialisten auch in Regensburg auf dem Vormarsch sehen.

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