Rückblick
Das war 2018 – das RKK-Aus, Flüchtlinge und die Landtagswahl

27.12.2018 | Stand 13.09.2023, 0:21 Uhr
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Auch politisch war das abgelaufene Jahr 2018 für Stadt und Landkreis Regensburg bewegend. Wir fassen die interessantesten Ereignisse zusammen.

REGFENSBURG Auch das Jahr 2018 stand politisch unter der Überschrift „Flüchtlingskrise“. Doch während heuer nicht einmal die von der CSU festgelegte Zahl von 220.000 Migranten die Grenzen überschritt, sind es jetzt die Auswirkungen der Politik, die bewegen. Ein Fall, der die Redaktion besonders berührte, ist der von Igor und Pawel, einem schwulen Paar aus Russland. Die Behörden gehen nicht gerade zimperlich mit den beiden um. Doch aus der gemeinsamen Wohnung mussten sie am Ende dann doch nicht ausziehen. Doch es gab auch negative Nachrichten: Die brutale Attacke auf einen am Boden liegenden Polizisten, der zuvor bei einer Personenkontrolle aus einer Gruppe heraus attackiert wurde, Mitte Januar in den Arcaden etwa. Die Täter stehen bald vor Gericht. Es kam heraus, dass es sich um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge aus Afghanistan handelte. Eigentlich hatten beide einen Abschiebebescheid, doch vollzogen wurde er nicht.

Aus fürs RKK

Es ist müßig zu spekulieren, ob das auch passiert wäre, wenn man Oberbürgermeister Joachim Wolbergs nicht suspendiert hätte. Fakt aber ist: Der Stadtspitze ist es nicht gelungen, die Regensburger von einer Stadthalle am Ernst-Reuter-Platz zu überzeugen. Die Bürger stimmten sehr eindeutig dagegen. Jetzt darf man gespannt sein, wie es weitergeht: Erste Stimmen sprechen sich dafür aus, dass Wirsing-Hochhaus zu erhalten und zu sanieren. Doch die Stadt will schon bald abreißen. Außerdem ist die Frage noch nicht geklärt, ob nicht auch die geplante Verlegung des Busbahnhofs ein Bürgerbegehren nach sich zieht. Viele Bäume könnten auch dem zum Opfer fallen.

Erstaunliche Wahl

Hui, das war aber knapp! Die CSU kommt bei der Landtagswahl in Bayern auf nur noch 37 Prozent. In Regensburg schnappt fast der grüne Kandidat Jürgen Mistol mit knapp 25 Prozent dem CSU-Abgeordneten Franz Rieger sein Direktmandant weg. Spannend: Regensburg könnte 2020 sogar reif sein für einen grünen Oberbürgermeister, wer weiß. Noch spannender: Regensburgs Landrätin Tanja Schweiger holt sich nicht nur das Direktmandant. Mit ihrem Lebenspartner Hubert Aiwanger spielt die Freie Wählerin auch in Bayern jetzt eine große Rolle. Nur das Flutpolder-Aus brachte außerhalb Regensburgs nur Ärger ein. Aus Regensburger Sict war das Aus allerdings richtig!

Sea-Eye hat neues Boot

Schon traurig, dass die Akteure rund um den Regensburger Gründer Michael Buschheuer nicht kommunizieren wollten, dass sie ein neues Boot haben. Morddrohungen hätten sie sonst wieder bekommen. Jetzt hat die Organisation wieder ein Schiff, mit dem sie gekenterte Flüchtlinge aus dem Mittelmeer fischt. Man kann ja anderer Meinung sein, was die Flüchtlingspolitik anbelangt – doch eines darf nicht passieren: Man darf niemals Menschen sterben lassen.

Aus für Stadtbau-Chef

Joachim Becker ist Geschichte. Man hat ihn beurlaubt. Die CSU ist sauer, weil sie ihn für einen guten Wirtschaftler hält. Der Rest ist froh, weil Becker vor allem einen Chef kannte: Das war Joachim Becker.

Traumsommer

Für die einen mahnendes Zeichen für den Klimawandel, für die Freibadgäste ein Traumsommer: Das war 2018 auch.

Aufreger des Jahres

Eine Sonntags-Razzia in Regensburgs Souvenir-Läden, über die das Wochenblatt als berichtet, schafft es sogar ins Bayerische Fernsehen. Man unterstellte zu wenig Regensburg-Artikel in den Regalen. Na dann!

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