Nach Festnahme
Messerstiche auf arglose Frauen in Nürnberg – Tatvorwurf lautet dreifacher Mordversuch!

16.12.2018 | Stand 13.09.2023, 0:26 Uhr
−Foto: Foto: Hannes Lehner

Bei einer Pressekonferenz mit Mittelfrankens Polizeipräsident Roman Fertinger, dem Leitenden Kriminaldirektor Thilo Bachmann und der Oberstaatsanwältin als Hauptabteilungsleiterin, Antje Gabriels-Gorsolke, hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann der Nürnberger Polizei zum schnellen und erfolgreichen Fahndungserfolg nach den Messerattacken im Nürnberger Stadtteil Sankt Johannis gratuliert.

REGENSBURG „Es ist der hochprofessionellen und unermüdlichen Arbeit aller Einsatzkräfte der SOKO ‚Johannis‘ zu verdanken, dass der Verdächtige bereits am zweiten Tag nach der abscheulichen Tat dingfest gemacht werden konnte und Nürnbergs Bürgerinnen und Bürger damit wieder aufatmen können.“ Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen deutschen 38-jährigen Mann ohne festen Wohnsitz, der aufgrund eines erfolgten DNA-Abgleichs als dringend tatverdächtig festgenommen werden konnte. Der Tatvorwurf lautet dreifacher versuchter Mord, das Motiv ist bislang noch unklar.

Letztlich konnte der Verdächtige im Zuge einer Streifenkontrolle festgenommen werden. Auf ihn passte weitgehend die optische Beschreibung, welche die drei Opfer abgegeben hatten. Bei seiner Kontrolle hatte der Mann ein Messer dabei, für das er keine schlüssige Erklärung abgeben konnte. Er wurde zunächst festgehalten, um in der gesetzlich gebotenen Zeit einen eventuellen Tatzusammenhang mit den Übergriffen auf die drei Frauen in Sankt Johannis abzuklären. Für das Mitführen eines Messers und seinen Aufenthalt in Tatortnähe einen Tag nach der Tat konnte er keine schlüssige Erklärung abgeben. Zum Tatvorwurf selbst äußert sich der Mann nicht. Letztendlich ist er wegen eines Eigentumsdeliktes, das er rund zwei Stunden vor der ersten Messerattacke verübt hatte, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth in Untersuchungshaft gegangen. Am Samstagabend erhärtete sich dann der dringende Tatverdacht, als das Ergebnis des DNA-Abgleichs übermittelt wurde.

Herrmann dankte auch für die hervorragende Zusammenarbeit der Bürgerinnen und Bürger mit der Polizei. Der Minister verurteilte die Tat auf Schärfste und schickte den drei zum Teil lebensbedrohlich verletzten Frauen beste Genesungswünsche: „Diese unmenschliche Tat lässt keinen Zweifel an Heimtücke und Unmenschlichkeit. Ich bin überaus erleichtert, dass alle drei Opfer außer Lebensgefahr sind und wünsche für ihre Genesung weiterhin alles erdenklich Gute.“ In diesem Zusammenhang dankte Herrmann auch den eingesetzten Rettungskräften und den Ärzten in den betroffenen Kliniken, deren intensivem Einsatz das Überleben der schwerst verletzten Opfer zu verdanken ist.

Der 38-Jährige, der am Donnerstag in Nürnberg drei Frauen niedergestochen haben soll, ist in der Vergangenheit bereits wegen verschiedener Delikte verurteilt worden. Der festgenommene Tatverdächtige hatte unter anderem eine Strafe wegen Vergewaltigung erhalten, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschat am Sonntag in Nürnberg sagte.

Er war demnach aber auch wegen anderer Straftaten verurteilt worden, etwa Diebstahl oder Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Sprecherin sprach von einem „Spaziergang durch das Strafgesetzbuch“. Der Mann verfügt nach Angaben der Polizei derzeit über keinen festen Wohnsitz, hatte aber in der Vergangenheit eine Meldeadresse in Berlin.

Der Mann wurde den Angaben der Ermittler zufolge durch DNA der Opfer an seiner Kleidung sowie der Tatwaffe überführt. Zu seinen Motiven machten die Ermittler keine Angaben.

Der Täter hatte am Donnerstag nach Angaben der Polizei zunächst gegen 19.20 Uhr einer 56-jährigen Frau unvermittelt in den Oberkörper gestochen. Die Frau musste notoperiert werden. Gegen 22.45 Uhr stach er dann ebenfalls ohne jegliche Vorwarnung auf eine 26-Jährige ein, die sich auf dem Heimweg befand. Kurz darauf wurde eine 34-Jährige angegriffen.

(Mit PM Innenministerium und AFP).

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