Unfassbar
Alkoholverbot und schon wieder eine kaputte Rolltreppe am Regensburger Hauptbahnhof

22.10.2018 | Stand 13.09.2023, 1:55 Uhr
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Die Deutsche Bahn will am Regensburger Bahnhof schon wieder ein Verbot durchsetzen. Diesmal geht es um ein Alkoholverbot. Dabei besorgen sich die Trinker, die es unzweifelhaft gibt rund um den Bahnhof, ihren Alkohol im auch sonntags geöffneten Supermarkt dort. Das aber soll so bleiben. Widersinnig!

REGENSBURG Die Deutsche Bahn will am Regensburger Hauptbahnhof ein Alkoholverbot durchsetzen. Nach dem Rauchverbot und dem Verbot, sein Fahrrad einfach mal so abzustellen, ist das nun schon das dritte Verbot, das der Bahn offenbar zunächst mal Arbeit ersparen soll. Denn die Gaststätten und auch der Supermarkt, der auch sonntags geöffnet hat, sollen weiterhin Alkohol verkaufen dürfen. Wörtlich erklärt die Bahn:

Die DB Station und Service AG führt versuchsweise ab 1. November 2018 ein Alkoholkonsumverbot im Bereich des Regensburger Hauptbahnhofs ein. Verboten ist sowohl der Konsum alkoholischer Getränke als auch das Mitführen solcher Getränke, die zum Verzehr vor Ort bestimmt sind. Das Verbot ist derzeit befristet bis 30. April 2019. Unbeanstandet bleiben alkoholische Getränke, die verschlossen zum Beispiel vom Einkauf nach Hause transportiert werden. Das Alkoholkonsumverbot gilt nicht für die gastronomischen Betriebe und Geschäfte innerhalb des Bahnhofsgebäudes. „Wir reagieren auf den vielfach von Reisenden und Bahnhofsbesuchern geäußerten Wunsch nach einem Alkoholkonsumverbot und möchten, dass sich alle im Bahnhof wohlfühlen“, so Walter Reichenberger, Leiter des Bahnhofsmanagements der DB Station&Service AG. Das Verbot umfasst den gesamten Hauptbahnhof Regensburg einschließlich des „Arcadenstegs“ und der Bahnsteige. Zur Überwachung werden Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn verstärkt patrouillieren. Sie können bei Verstoß gegen das Alkoholkonsumverbot einen Platzverweis, im Wiederholungsfall auch ein Hausverbot aussprechen. Bei Verstößen gegen das Hausverbot droht eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch.

Am Tag, als die Bahn diese neue Regelung verkündet, findet sich kein einziger am Bahnhof, der mit einem offenen alkoholischen Getränk herumsitzt. Wohl aber einige Meter weiter, in der Albertstraße und in der Allee, die zahlreiche Sitzbänke aufweist. Auch wenn die Stadt hier ein Alkoholverbot durchsetzen würde, dann würde sich der Alkoholkonsum einfach weiter verlagern.

Dass es der Bahn dabei offenbar nicht um Ordnung am Bahnhof geht, sondern darum, einfach keine Arbeit zu haben, belegt am Montag auch dieser Umstand: Zum x-ten Mal ist die Rolltreppe kaputt, die den Bahnhof mit dem Arcadensteg verbindet. Täglich nutzen tausende Pendler, aber auch Arcaden-Besucher diesen Steg. Die Rolltreppe hat wieder mal ihren Geist aufgegeben. Ständig wird herumgedoktert, das eigentliche Problem aber nicht gelöst.

Kaputte Rolltreppe im Regensburger Hauptbahnhof. Foto: ce −Foto:

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