Leserbriefe
Das Dörnberg und das RKK beschäftigen unsere Leser

26.09.2018 | Stand 02.08.2023, 21:23 Uhr
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In Leserbriefen haben uns die Wochenblatt-Leser ihre Meinung zu unseren Artikeln zukommen lassen.

REGENSBURG Zahlreiche Leser äußerten sich in Briefen an die Redaktion über unseren Artikel „Irre Preise hinter der Mauer“ über das Wohngebiet „Das Dörnberg“. Diese Leserbriefe erreichten uns:

„Herzlichen Dank!“

„Ihr Artikel hat mir gefallen: Sie haben vollkommen Recht!  Aber lassen Sie mich den ,Advocatus diaboli‘ spielen: Bei einer Luftaufnahme sehen wir die Wucht einer Einzäunung der Altstadt, aber der Fußgänger sieht an sich nichts von der Wucht der Mauer. Es gibt ja Fenster und Menschen leben dahinter. Wenn Sie Zweifel über den Geschmack der zuständigen Abteilungen im Stadtrat haben, verweise ich Sie auf einige Kunstfehler in der Stadt, die viel gekostet haben:  Der rote Pickel am Don Juan für 84.000 Euro beispielsweise, der orange Container am Dachauplatz und zur guten letzt die Beschlagung mit glänzendem Metall einiger Steine an der Römermauer beim Kolpinghaus.   Ich wohne in Laaber seit 1964. Regensburg war eine schöne Dornröschen-Stadt. Sie war sanierungs- bzw. renovierungsbedürftig, aber nicht so geschmacklos und teuer damals.“

Maria Grazia Tarabiono, Laaber

„Das ist Stimmungsmache“

„Auch wir sind Mieter im neuen Dörnberg, im Bereich der Gewerbeflächen. Und auch ich muss mich der Meinung der vorhergehenden Leserbriefschreiberin Frau Walther anschließen. Wir durften bei der Entwicklung unseres Projekts viele Beteiligte der Dörnberg-Gruppe kennen lernen und mit ihnen zusammenarbeiten, von den Vertrieblern über die Architekten und Fachplaner bis hin zum Chef/Investor selbst. Und ich muss sagen, dass wir immer hoch kompetent, aufgeschlossen, interessiert und sehr fair betreut und begleitet wurden. Und wir erhalten für unseren Mietpreis eine sehr hochwertige, ansprechende Ausstattung auf die wir uns schon sehr freuen! Der Artikel ist negative Stimmungsmache und (ein bisschen billig, oder?) sehr einseitig dargestellt. Guter Journalismus geht anders. Natürlich ist Geschmack Ansichtssache, aber vielleicht begeistern Sie einfach mal die Regensburger für ihr neues Stadtviertel. Positiver Journalismus kann heutzutage nicht schaden.“  Heiko Durst, Regensburg

„Großes Kopfschütteln“

„Mit ganz großem Kopfschütteln habe ich den Bericht über das Dörnberg in der Ausgabe vom 19. September gelesen. Genau genommen ist der Bericht unverschämt – umso länger ich ihn nachwirken lassen. Es wurden ein paar Fakten herausgepickt, die für den unwissenden Leser ein Bild erzeugen, das kein bisschen der Wahrheit entspricht. Wir haben auch eine Wohnung dort gekauft zu einem Quadratmeterpreis von 4.700 Euro. Warum wird nicht von einer Quadratmeter-Preisspanne geschrieben, sondern nur von dem Höchstpreis? Oder warum wird nicht erwähnt, dass beim Tiefgaragenstellplatz im Preis ein Basispaket für eine Ladestation zur E-Mobilität inbegriffen ist? Warum lässt man so etwas einfach weg? (...) Es geht ja noch weiter: Warum wird nicht geschrieben, dass die Lärmschutzmauer zum Wohngebiet hin abfallend ein Landschaftspark wird? Nur aus der Luft oder für die Zugpassagiere ist es eine Mauer. Dann könnte man aber wohl jeden Lärmschutzwall mit der Berliner Mauer vergleichen! Und es geht immer noch weiter: Warum berichtet die Zeitung nicht, dass auch ein ganzer Wohnkomplex für das geförderte Wohnen der Stadt Regensburg gebaut wurde, wenn man sich schon über die Wohnungs-Politik auslässt? Wie man sieht: Ein uns dasselbe Wohngebiet kann man im guten oder im schlechten Licht dastehen lassen. Schade, dass das Wochenblatt, das ich immer für eine offene Zeitung gehalten habe, auf diese Art und Weise (negative) Meinung macht.“

Susanne Walther, per Mail

Zu unserem Artikel „Fake News gegen RKK?“ erreichte uns diese Zuschrift:

„Fake News fürs RKK!“

„In einem Beitrag „Fake News gegen RKK“ am 19. 09. unterstellt das Wochenblatt den RKK-Gegnern, die Fragestellung des Bürgerentscheids sei ,Trick 17 und wenig demokratisch, weil sie ja drauf abzielt, dass der ein oder andere die Frage gar nicht so genau liest.‘ Tatsache ist, dass Fragen für Bürgerentscheide nach gesetzlichen Vorschriften positiv formuliert werden müssen. Deswegen mussten die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen das RKK die Frage so formulieren, dass die Gegner des RKK sie mit ‚Ja‘ beantworten können.

Weiterhin behauptet Herr Eckl, die von den RKK-Gegnern vorgetragenen Argumente seien ,nicht immer wahrhaftig‘. Dies bezieht er auf eine der Begründungen des Bürgerentscheids ,Für ein RKK müssten laut vorliegendem Gutachten etwa 100 Bäume gefällt werden, was den bereits deutlich dezimierten Grüngürtel noch weiter reduzieren würde.‘

Herr Eckl meint, das Baumgutachten beziehe sich auf überholte Planungen und besage etwas gänzlich anderes. (...) Die Zahlen dieses Gutachtens vom Frühjahr 2016 sind immer noch die einzigen fundierten Zahlen zu den zu erwartenden Baumfällungen für das RKK. Die RKK-Gegner erhielten von der Stadt auf Anfrage keine neueren Zahlen mitgeteilt. Und ob die Zahl der zu fällenden Bäume wegen der zusätzlichen Tiefgarage am Bahnhof wirklich geringer wird, ist derzeit völlig ungewiss. Niemand kann derzeit ausschließen, dass für das RKK in den nächsten Jahren wirklich etwa 100 Bäume fallen würden. Ich finde es ja lobenswert, wenn sich das Wochenblatt intensiv mit dem Thema RKK befasst. Als entschiedener Gegner eines Kultur- und Kongresszentrums auf dem Kepler-Areal würde ich mich aber freuen, wenn sich das Wochenblatt auch die Webseite und die mit viel Geld produzierten Werbematerialien des Stadtmarketings für ein RKK vorknöpfen würde und im Hinblick auf Fake News, irreführende Behauptungen und Widersprüchlichkeiten untersuchen würde.

Hier nur drei Beispiele:

1. Mit der Aufforderung ,Mehr Grün statt weniger Grün. Vergleichen Sie selbst!‘ stellt das Stadtmarketing mit ,Bisher‘ eine Von-oben-Fotografie des RKK-Umfelds, aufgenommen im Winter mit kahlen Bäumen ohne Blätter, den zwei gezeichneten Ideenskizzen von Team Nord und Team Süd gegenüber, in denen natürlich lauter große saftig grüne Bäume eingezeichnet sind. Wenn das keine Manipulation ist ...

2. ,Offenes Begegnungszentrum‘. Dies ist ja das neue Zauberwort, um in der Bevölkerung endlich Akzeptanz für das RKK herzustellen. Noch vor einem Jahr wurde in der Machbarkeitsstudie von ghh consult das RKK als ,Anziehungspunkt für nationale und internationale Kongress- und Konferenzveranstaltungen‘ und als ,Instrument der Wirtschaftsförderung’ angepriesen. Nun plötzlich soll das RKK ein ,offenes Begegnungszentrum‘, ja eine ,Gute Stube‘ für alle Menschen in Regensburg sein. Und das, obwohl das Raumprogramm nach wie vor auf Großkongresse und Großveranstaltungen ausgerichtet ist. Etikettenschwindel? Einige Begegnungs- und Aufenthaltsräume wie Café (gibts das nicht in jedem Kultur-und Kongresszentrum?), Schülertreff oder Stadtteilbibliothek sind zumindest in der Ideenstudie Nord in Erdgeschoss und 1. Obergeschoss vorgesehen. Das eigentliche Kongresszentrum ist dann als 2. bis 5. Obergeschoss aber einfach draufgesetzt. Wodurch das RKK ein enorm hoher Bau wird.

3. Größe des RKK: Da die vorhandene Grundfläche am Kepler-Areal im Vergleich mit anderen großen Kongresszentren viel zu klein ist, muss das RKK in die Höhe geplant werden, um die vielfältige Nutzung, nun ja auch noch Begegnungsräume, unterzubringen. In der Ideenstudie Nord ergibt sich damit eine Gesamthöhe von circa 25 Metern, das ist höher als das derzeitige Wirsing-Hochhaus, und das über die gesamte jetzt bebaute Fläche am Kepler-Areal: kurz ein gigantischer Klotz. Trotzdem, oh Wunder, findet man auf der Webseite des Stadtmarketings unter „Urbane Stadtachsen“ eine Skizze mit der Seitenansicht des RKK, wo das RKK ganz unauffällig und nicht mal halb so hoch wie die umgebenden Bäume sind.“ Karl Bierl, Regensburg

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