Neue Planungen sind nötig
Maschinenfabrik erweitert vorerst nicht – alle Arbeitsplätze bleiben erhalten

02.08.2018 | Stand 13.09.2023, 2:03 Uhr
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Für manche kam die Nachricht nicht überraschend – am Donnerstag, 26. Juli, vermeldete die Stadt Regensburg, dass die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) entschieden hat, „den Entwurf für eine große Erweiterung des Werks Haslbach zum jetzigen Zeitpunkt nicht umzusetzen“. Die „aktuell angespannte Situation im Baugewerbe“ sei dafür verantwortlich.

REGENSBURG Regensburg boomt – das führt aber auch dazu, dass sich viele Menschen Sorgen machen, was passiert, wenn dieser Boom irgendwann aufhört, vielleicht sogar ins Gegenteil schlägt. Jede Entwicklung bei den großen Playern in der Region wird deshalb mit Argusaugen beobachtet. Kürzung von Schichten oder auch der geforderte Abbau von Überstunden bringen die Gerüchteküchen zum Brodeln. In dieses Klima fällt die Nachricht der Stadt zum Standort Haslbach.

Otmar Reichmeyer, Pressesprecher der MR, äußert sich gegenüber dem Wochenblatt wie folgt: Man wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen, man müsse nun erst klarer sehen und an weiteren Planungen arbeiten. „Das extreme Baubudget hat uns schon überrascht“, sagt Reichmeyer. „Extreme Preisanstiege sowie Kapazitätsengpässe machen die Einhaltung des geplanten Kosten- und Zeitrahmens unmöglich“, hatte die Stadt dazu mitgeteilt.

In den vergangene Jahren hat sich die MR klar zum Standort Regensburg bekannt, über 50 Millionen Euro wurden investiert. Und so will man nun „einige der dem Projekt zugrundeliegenden Zielsetzungen kurzfristig im Bestand realisieren“. Welche Projekte das genau sind, konnte Reichmeyer im Wochenblatt-Gespräch noch nicht nennen, hierzu müsste erst neu geplant werden.

Auch für die Pläne der Stadt Regensburg hat dies alles nun Konsequenzen. Die angedachte Verlegung der Weidener Straße wird nun nicht 2018/2019 erfolgen, wie geplant, sondern erst 2020. Somit entfällt der Zeitdruck. „Auch wenn der neue Zeitplan für die Stadt insofern günstiger erscheint, möchten wir die Aufwertung unseres ältesten Industrie- und Gewerbestandorts natürlich so schnell wie möglich vorantreiben“, betont Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Wir sind sehr froh, dass die Unternehmen das genauso sehen.“

Eine gute Nachricht gibt es zudem: Bei der Maschinenfabrik Reinhausen werden durch die Verschiebung des geplanten Neubaus keine Arbeitsplätze wegfallen, betont Reichmeyer auf Nachfrage.

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