Digitalisierung verändert Arbeitswelt
Studie von IHK und IW Consult zeigt – digitale Transformation stellt hohe Anforderungen

30.07.2018 | Stand 31.07.2023, 7:42 Uhr
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Die Digitalisierung der Arbeitswelt mindert den Bedarf an Beschäftigten in der Region nicht, wie eine gemeinsame Studie der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und der IW Consult Köln GmbH zeigt. Knapp 300 Unternehmen aus der Region stellten sich die Frage, wie arbeitsschaffende, aber auch arbeitseinsparende Effekte der Digitalisierung den heimischen Arbeitsmarkt verändern und welche Herausforderungen für den künftigen Qualifikationsbedarf von Mitarbeitern damit einhergehen.

REGENSBURG Im IHK-Bezirk arbeiten knapp 36 Prozent der Beschäftigten in Produktionsberufen. Vor allem in den industriellen Berufsfeldern werden jedoch in der Praxis weniger Arbeitsplätze betroffen sein, als in der Theorie angenommen. Unter Berücksichtigung anderer Megatrends, wie zum Beispiel der demografischen Entwicklung und wachsenden Berufssparten, werden die Effekte der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt in der Oberpfalz und im Landkreis Kelheim zusätzlich aufgefangen. „Die Digitalisierung führt nicht zum Ende der Arbeit in unserem Wirtschaftsraum – sie stellt aber sowohl an Unternehmen jeder Größe und Branche als auch an Politik und Verwaltung hohe Anforderungen“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes die Ergebnisse der Studie zusammen. In Summe würden Arbeitsstellen nicht wegfallen, sondern sich verändern. Vor allem kleine Unternehmen dürften sich nicht abhängen lassen. Über ein Viertel der Unternehmen unter zehn Beschäftigten meldeten keinerlei Investitionen in die Digitalisierung. Dagegen gaben alle Unternehmen über 250 Beschäftigte an, digitale Maßnahmen voranzubringen.

„Voraussetzung für eine weiterhin gute Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist, die Kompetenzen der Mitarbeiter durch Qualifizierungsmöglichkeiten in den Unternehmen und in den Schulen anzupassen“, betont Helmes. Die Unternehmensbefragung zeige einen deutlichen Wandel in den Tätigkeitsprofilen und Qualifikationsanforderungen. Insbesondere der Umgang mit technologischen Neuerungen, „Soft Skills“ wie Kommunikationsfähigkeit oder Kenntnisse in der Informations- und Kommunikationstechnik rückten immer mehr in den Fokus der Personaler. Digitalisierung benötigt außerdem eine gute Infrastruktur – in dieser sehen die Unternehmen das größte Hemmnis auf dem Weg zur Digitalisierung. Ein schneller, gigabitfähiger Ausbau des Datennetzes und die Unterstützung der Unternehmen bei der Transformation zum Beispiel durch geeignete landesweite Förderprogramme seien daher unerlässlich, um die regionale Wirtschaft für die digitale Zukunft zu rüsten. Weitere Informationen zur Studie findet man unter www.ihk-regensburg.de/digitale_arbeitswelt.

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