Grüße aus der Vergangenheit
Baumaßnahme in der Zentralen Fußgängerzone in Regensburg liegt trotz Archäologie im Plan

18.07.2018 | Stand 31.07.2023, 7:49 Uhr
−Foto: n/a

Es ist immer ein Wagnis, in Regensburgs Altstadt etwas tiefer als einen Meter zu graben. Für die Kanalbauarbeiten in der Zentralen Fußgängerzone musste das städtische Tiefbauamt sogar bis zu viereinhalb Meter tief in das Erdreich vordringen.

REGENSBURG „In dieser Tiefe stößt man sehr oft auf archäologische Funde“, erklärte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bei der Halbzeit-Pressekonferenz am St.-Kassians-Platz. Die Bürgermeisterin ist als Archäologin selbst vom Fach und interessierte sich daher sehr, ob man denn etwas bei den Kanalbauarbeiten finden würde.

Und gerade in den letzten Wochen stieß das Bau-Team der ausführenden Baufirma Guggenberger auf einige Grüße aus der Vergangenheit: „Auf Höhe eines Drogeriemarktes entdeckte man einen gut erhaltenen Rest eines Kellers mit Treppenabgang, wohl aus dem späten Mittelalter.

Im Anschluss daran fand man in drei Metern Tiefe einen Teil eines römischen Mauerzuges. Und auch in der Viereimergasse verbarg sich ein Teil einer barocken Gartenmauer, daran anschließend ein mächtiger mittelalterlicher Mauerzug“, beschrieb Dr. Lutz Dallmeier vom Amt für Archiv- und Denkmalpflege die Funde.

„Es steht natürlich in den Sternen, was noch gefunden wird, umso mehr freut es uns, dass wir zeitlich und finanziell trotz der archäologischen Dokumentation noch im Soll sind“, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Arbeiten im Zeitplan

Bereits im vergangenen Jahr wurden die Weiße-Lilien-Gasse, die Drei-Helm-Gasse und die Pfauengasse vollständig saniert und neu gestaltet. Nach drei Jahren werden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. „Schon im letzten Jahr gelang uns ein schneller Baufortschritt, der es uns erlaubte, ein ganzes Baujahr in der Zentralen Fußgängerzone einzusparen. In diesem Jahr geht der positive Bauverlauf weiter: Im Bauabschnitt Königsstraße Ost ist der Kanal bereits fertig, und auch die Verzögerungen in den Bereichen mit Archäologie sind für das Gesamtprojekt bisher noch überschaubar“, so der Leiter des Tiefbauamtes Peter Bächer.

Nach der Herstellung des Hauptkanals, werden die Hausanschlüsse erneuert und auf die Schächte umgeschlossen. „Sollten wir keine gravierenden archäologischen Funde mehr entdecken, dann ist der Kanalbau bis Ende September wohl abgeschlossen und das Fenster in die Vergangenheit wird sich erst im nächsten Jahr in der Schwarzen-Bären-Straße wieder öffnen.“

Auch der Straßenbau ist derzeit im Soll. Die Pflasterarbeiten in der Königsstraße Ost werden bis Ende Juli beginnen. Dann erst folgt der Straßenbau im westlichen Teil der Straße. Als besonderes Highlight erfolgt in den nächsten Tagen die Rückversetzung des Brunnens in der Viereimergasse. Auch das Pflaster rund um den Brunnen kann dann gesetzt werden. „Die Viereimergasse soll Anfang August fertiggestellt werden. Wir wollen das am 27. Juli 2018 um 15 Uhr mit einem kleinen Brunnenfest feiern. Es wird ein Spiel für die Kleinen, einen Portraitzeichner und Straßenmusik geben“, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Fußgängerzone bleibt attraktiv

Die Bürgermeisterin betonte auch noch einmal, dass die Zusammenarbeit des Kommunikationsteams der Baumaßnahme reibungslos sei. Die begleitenden Veranstaltungen zur Baumaßnahme wurden 2018 fast durchwegs sehr gut angenommen. Die Stempelkarte, die in Zusammenarbeit mit Faszination Altstadt angeboten werde, sei ein Renner. Auch für dieses Jahr sei noch viel geplant: „Es wird noch eine Modenschau, eine spannende Ausstellung und Kunst am Bauzaun im Rahmen des Popkulturfestivals geben. Ein Besuch in der Altstadt lohnt sich also – Die Baustelle hat viel zu bieten.“

Regensburg