Die Weichen sind gestellt
Ausdehnung des RVV bis Neufahrn im Landkreis Landshut scheint möglich

27.06.2018 | Stand 04.08.2023, 12:42 Uhr
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Am Donnerstag traf sich eine hochkarätig besetzte Gruppe im Neufahrner Rathaus zu einem ersten Gespräch über die Möglichkeiten zur Ausweitung des Regensburger Verkehrsverbunds RVV bis Neufahrn. Die Abgeordnete Ruth Müller brachte den Bundestagsabgeordneter Martin Burkert, langjähriger Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, mit, der seine fachliche Kompetenz in die Diskussion einfließen ließ.

NEUFAHRN/REGENSBURG Gleichzeitig informierte er die Anwesenden darüber, dass der Bahnhof Neufahrn im dritten Quartal des Jahres mit einer „digitalen Fahrgastinformation“ ausgestattet werden soll. Der barrierefreie Ausbau sei leider bis 2023 weiterhin auf Eis gelegt, außer die Staatsregierung könne sich noch entschließen Neufahrn in ein aktuelles Förderprogramm aufzunehmen, so Burkert.

Auf Einladung der Pfeffenhausener Abgeordneten Ruth Müller trafen sich im Neufahrner Rathaus Vertreter des Landkreises mit dem Geschäftsführer der Regensburger Verkehrsverbund GmbH (RVV), Kai Müller-Eberstein, zu einem Gespräch über die Erweiterung des RVV in den Landkreis Landshut. Bürgermeister Peter Forstner, Seniorenbeauftragter Adolf Biberger und Siegfried Polsfuß vom VCD-Kreisverband Landshut/Dingolfing-Landau e. V. machten deutlich, wie wichtig ihnen die Einbindung Neufahrns in den Tarifverbund des RVV wäre. „Insbesondere das Semesterticket für Studierende würde uns viel bringen“, so Peter Forstner. Adolf Biberger interessierte sich vor allem für das geplante Sozial- und Senioren-Ticket.

Für MdL Ruth Müller und Bürgermeister Peter Forstner war die Tatsache, dass durch die Erweiterung des RVV-Tarifgebietes viele Studenten, Pendler und Tagestouristen aus dem Raum Neufahrn/Ergoldsbach eine preisgünstige und direkte Verbindung nach Regensburg erhalten würden, ein wichtiges Anliegen. Man könne zwar auch jetzt schon mit dem Zug günstig nach Regensburg fahren, aber das RVV-Ticket würde die Benutzung des ÖPNV in Regensburg beinhalten und das Semesterticket den Studierenden eine einmalige Gelegenheit bieten, heimatnah zu wohnen und preisgünstig nach Regensburg zu fahren, fasste Forstner seine Intention zusammen.

Martin Burkert, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Verkehrsausschusses, beurteilte die Möglichkeiten einer Erweiterung des RVV in den Landkreis Landshut durch Verlängerung der Linie 993/930 (Sinzing-Regensburg-Eggmühl) bis nach Neufahrn „als sehr gut“.

Kai Müller-Eberstein, der Geschäftsführer der Regensburger Verkehrsverbund GmbH (RVV), zeigte sich erfreut über die Anfrage und versicherte, dass der RVV sehr an einer Ausdehnung Richtung Landshut interessiert sei. Man habe gute Erfahrungen mit der Erweiterung Richtung Norden in den Raum Schwandorf gemacht und verhandele gerade die Ausdehnung Richtung Straubing. Hier würde sich mit der Gäubodenbahn und dem Umsteigebahnhof Neufahrn eine ganz neue Option ergeben, so Müller-Eberstein.

Stellvertretender Landrat Fritz Wittmann zeigte sich von der aufgezeigten Möglichkeit sehr angetan. Ingrid Eberl vom Schachgebiet ÖPNV und Albrecht Alram machten auf mögliche Hürden aufmerksam. „Wir sind gerade in der Endphase der Verhandlungen zum Landshuter Verkehrsverbund, das ist derzeit unsere erste Priorität“, so Ingrid Eberl, die vor allem die zu erwartenden Kosten interessierte. VCD-Vertreter Siegfried Polsfuß und Franz Peisl, Geschäftsführer der living immo GmbH, der im Bahnhof Neufahrn gerne Studentenwohnungen anbieten würde, konnten sich den Bedenken nicht anschließen und forderten die Verantwortlichen auf, alles daran zu setzen, dass die Kooperation zwischen Regensburger und Landshuter Verkehrsverbund auf den Weg gebracht wird.

Kai Müller-Eberstein bot schließlich an, die neue Konstellation mit der Gäubodenbahn und Neufahrn zu prüfen sowie eine Kostenschätzung zu erstellen, damit bei einem weiteren Gespräch über handfeste Fakten geredet werden kann. Die Politiker aller Ebenen zeigten sich überzeugt, dass eine Lösung gefunden werden könnte. „Unser großes Ziel muss es sein, Pendler und Reisende von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Neufahrn spielt dabei als Umsteigebahnhof zwischen drei Landkreisen eine zentrale Rolle um den ÖPNV im ländlichen Raum attraktiver zu machen“, fasste Ruth Müller zusammen.

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