Stadtrat
Bald soll das Parken in Stadtamhof Geld kosten – und auch in die Ostengasse kann man nur noch beschränkt fahren

11.06.2018 | Stand 13.09.2023, 2:56 Uhr
−Foto: n/a

Der Regensburger Stadtrat erwägt, im Welterbe Stadtamhof Gebühren zu verlangen – auch vorm Museum wird der Verkehr neu geplant. Hinten runter fallen wieder mal die Autofahrer.

REGENSBURG Bislang war das Parken in Stadtamhof kostenfrei. Das soll sich nach dem Willen der Rathaus-Koalition und der Stadtverwaltung offenbar ändern. Am gestrigen Dienstag beschäftigte sich (nach Redaktionsschluss) der Bauausschuss mit dem heißen Thema.

Dabei wurde auch die sogenannte Gräßlschleife thematisiert. Hier parken bereits heute viele Anwohner. Doch das Parken in Stadtamhof ist besonders dann, wenn etwa bei der Dult oder während des Flohmarkts viele Parkplätze wegfallen, ein echtes Problem. Auf 191 Stellplätzen im Umfeld der Gräßl-schleife kommen unfassbare 457 Parkausweise und dementsprechend auch Autos. Man glaubt es kaum – der stark grün wählende Stadtteil Regensburgs fährt offenbar dennoch Auto.

Die Parkgarage kann vor allem für die Anwohner eine Entlastung mit sich bringen. Doch gleichzeitig möchte die Stadt künftig von Fremdparkern eine Gebühr verlangen – und auch die Quartiersgarage soll nicht zu günstig werden: „Für eine Parkraum-Bewirtschaftsungszone in Stadtamhof werden auf Grund der attraktiven und altstadtnahen Lage Parkgebühren von 0,50 Euro oder mehr je angefangene halbe Stunde vorgeschlagen und sollen dann in die Parkgebührenordnung aufgenommen werden“, heißt es in der Vorlage. Und für die Anwohner soll es nicht zu günstig werden: „Die Gebühren für die Quartiersgarage sollen marktüblich festgelegt werden, um keine Konkurrenz zu privaten Stellplatzangeboten zu schaffen.“ Zudem sollen auch Parkplätze wegfallen, etwa in der Andreasstraße. Denn der Brandschutz muss neu überprüft werden – schon heute kommt ein Auto nicht an einem entgegen kommenden Fahrrad vorbei, heißt es weiter.

Kein Abbiegen mehr in die Ostengasse

Dass die Situation für den Individualverkehr in einer bunten Koalition weiter schwierig wird und zudem auch neue Attraktionen für die Einheimischen zum Verkehrsproblem werden können, das belegt eine andere Stelle. Es geht dabei um das neue Museum der Bayerischen Geschichte. Derzeit wird der Hunnenplatz saniert. Die Ostengasse soll weiter in beide Richtungen befahrbar bleiben. Doch das Abbiegen vom Hunnenplatz – das ist der beim Kolpinghaus – soll nicht mehr möglich sein. Weder kann man dann von der Eisernen Brücke aus in die Ostengasse einbiegen, noch vom Schwanenplatz aus.

Vielmehr, so sieht es eine Vorlage der Stadtverwaltung vor, soll die Einfahrt in die Ostengasse über die Bertoldstraße und damit am Leeren Beutel vorbei erfolgen. Der Verkehr soll von der Trothengasse in die Ostengasse fließen. Für den Hunnen- und den Schwanenplatz hat man eine ganz andere Nutzung vorgesehen. „Der Bereich zwischen dem Museum der Bayerischen Geschichte und dem Kolpinghaus (Hunnenplatz) soll frei von Kfz-Verkehr sein und als Fußgängerzone ausgewiesen werden. Lediglich Radfahrer dürfen sich hier in beide Richtungen bewegen“, heißt es. Am Schwanenplatz soll eine Haltestelle für Touristen-Reisebusse entstehen, die hier die Besucher des neuen Museums rauslassen können. Dauerhaft parken dürfen sie zumindest hier nicht.

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