Nach Trumps Ausstieg aus Iran-Abkommen
Ostbayerische Wirtschaft im Iran-Geschäft verunsichert – „Rückschritt für den freien Handel“

09.05.2018 | Stand 28.07.2023, 19:39 Uhr
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Am Dienstag, 8. Mai, verkündete Trump den Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen. Seit im Januar 2016 die Sanktionen gegenüber dem Iran im Rahmen des Abkommens gelockert wurden, stiegen die Exporte aus Bayern – 2017 zuletzt um 29 Prozent.

REGENSBURG Trump will die wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber dem Iran nun wieder in Kraft setzen und stellt die Geschäftsbeziehungen unter einen enormen Vorbehalt. „Das ist ein erneuter Rückschritt für den freien Handel. Geschäftsbeziehungen brauchen sichere Rahmenbedingungen“, erklärt Dominique Mommers, Außenwirtschaftsexpertin der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim.

Auswirkungen unklar

Im IHK-Bezirk pflegen 114 Unternehmen Geschäftsbeziehungen zum Iran. Zwölf Betriebe sind mit eigenen Betriebsstätten oder Niederlassungen vor Ort aktiv. „Unsere Unternehmen im Irangeschäft sind zutiefst verunsichert. Das Marktpotenzial des Irans für die Wirtschaft im IHK-Bezirk steht und fällt mit dem Abkommen“, sagt Mommers. Doch nicht nur die bestehenden Geschäfte mit dem Iran werden bei den Unternehmen mit Sorge betrachtet. Sie befürchten auch Auswirkungen auf die Auftragslage in den Vereinigten Staaten. Die tatsächlichen Folgen könne man jedoch noch nicht absehen. Die Unternehmen müssen abwägen, ob sie ihr bestehendes US-Geschäft durch Handelsbeziehungen mit dem Iran gefährden wollen. Die Bundesregierung und die EU sind gefordert, nun klare Rahmenbedingungen für Unternehmen für den Handel mit dem Iran zu schaffen, so Mommers. Nur so könnten sich Betriebe frühzeitig auf Veränderungen einstellen.

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