Debatte
Regensburger Student als Speerspitze gegen Söders Kreuzzug

04.05.2018 | Stand 13.09.2023, 6:53 Uhr
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In der Debatte um Kreuze in bayerischen Amtsstuben ist ein Regensburger Student besonders präsent: Der Studentensprecher und Liberale Tarek Carls.

REGENSBURG Ein Aufschrei ging durch die Republik: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat angekündigt, dass in allen bayerischen Amtsstuben ein Kruzifix zu hängen hat. Nun steht im Grundgesetz zwar die Trennung von Staat und Kirche geschrieben, für Söder ist das Kreuz aber in dem Fall kein religiöses Symbol, sondern eines unserer kulturellen Identität. Wie weit der Grad der Selbstaufgabe in unserem Land schon ist, und wie weit er auch in den beiden christlichen Kirchen hierzulande schon fortgeschritten ist, konnte man an den Reaktionen mancher Bischöfe erkennen. Einige lehnten Söders Vorstoß ab. So, als könne man das Kreuz beliebig ablegen, wie einst Kardinal Reinhard Marx und sein Amtskollege Heinrich Bedford-Strohm auf dem Tempelberg in Jerusalem. Verständlicher ist da schon der Widerstand eines jungen Mannes, von dem man sicher viel hören wird: Tarek Carls ist Studentensprecher der Uni Regensburg. Er hat eine Petition ins Leben gerufen, weil er die Neutralität des Staates durch Söders Aktion gefährdet sieht. Carls ist Liberaler – und selbst wenn man für Söders Kreuz-Vorstoß ist, muss man anerkennen, dass Carls liberale Werte geradezu verkörpert mit seiner Forderung. Das haben auch viele überregionale Medien entdeckt und interviewen ihn seit Tagen, beispielsweise das ZDF. Verwundert ist man da natürlich nicht – in deutschen Redaktionsstuben findet man bestimmt viel, aber sicher kein Kreuz!

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