Politik
Spitzenposition für Freudenstein in Berlin – und ein Ja zur OB-Kandidatur?

29.03.2018 | Stand 13.09.2023, 14:33 Uhr
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Die Regensburger CSU-Stadträtin Astrid Freudenstein soll offenbar Spitzenbeamtin im Verkehrsministerium von Andreas Scheuer werden. Offenbar will man bei der CSU die Politikerin aber auch dazu bringen, den OB-Sessel 2020 in Regensburg zurückzuerobern.

REGENSBURG Es wäre wohl das Comeback des Jahres: Astrid Freudenstein, CSU-Politikerin und Bundestagsabgeordnete von 2013 bis 2017, könnte ihre Rückkehr auf die bundespolitische Bühne eingetütet haben. Kürzlich berichtete das Handelsblatt, dass der neue Verkehrsminister Andreas Scheuer Freudenstein zur Leiterin der Zentralabteilung in seinem Ministerium machen möchte. Freudenstein schweigt bislang zu der Personalie, ebenso das Bundesverkehrsministerium.

Bekannt ist, dass sich der Passauer Scheuer, der die ebenfalls in Niederbayern geborene Freudenstein aus Studienzeiten kennt, im Streit zwischen Freudenstein und ihrem parteiinternen Widersacher Peter Aumer häufig für sie ausgesprochen hatte, wenn auch hinter den Kulissen. So ist seit dem Streit um das Bundestags-Direktmandat bekannt, dass Scheuer von Freudenstein eine hohe Meinung hat, sich dessen bewusst ist, dass es nicht beliebig viele moderne, intellektuelle, gleichzeitig aber konservative Frauen in der CSU gibt. Und auch der Noch-CSU-Chef und neue Innenminister Horst Seehofer soll Freudenstein offen signalisiert haben, dass man für eine Politikerin ihres Kalibers stets ein Plätzchen in einem Ministerium oder gar als Staatssekretärin auf der Regierungsbank bereit halten könnte. Das Verkehrsministerium und mithin eine solche Position wäre indes aber geradezu ein Glücksfall für die Region.

Die Verkehrsfrage ist die elementare Frage der wirtschaftlichen Zukunft sowohl der Stadt, als auch des Landkreises Regensburg. Der Ausbau der A3, der mit massiven Behinderungen einhergehen wird, ist nur eines der wichtigsten Projekte. Die Elektrifizierung der Strecke zwischen Regensburg und München beispielsweise, auf der bislang nur ein peinlicher Bummelzug mit eineinhalb Stunden Fahrdauer verkehrt, wäre eine Aufgabe. Wer nun glaubt, durch eine solche Berufung, die intern als sicher gilt, wäre eine Kandidatur Freudensteins für den Posten der Oberbürgermeisterin hinfällig, der hat sich getäuscht. Intern soll sie dem CSU-Gremium, das die Kommunalwahl 2020 einleiten soll, zugesagt haben. Kein Wunder: Aus einem Spitzen-Beamtenposten heraus lässt sich eben viel leichter Wahlkampf machen als aus dem einfachen Stadtratsmandat. Es könnte also 2020 ein Frauen-Duell werden, denn auch das derzeit amtierende Stadtoberhaupt Gertrud Maltz-Schwarzfischer läuft sich nach Informationen des Wochenblatts bereits warm. Vorausgesetzt, der suspendierte OB Wolbergs kommt nicht unerwartet zurück ins Amt.

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