Heißer Samstag
Linksextreme Antifa gibt militanten Anhängern Tipps für Verhaftungen in Regensburg

24.03.2018 | Stand 13.09.2023, 6:20 Uhr
−Foto: Foto: ce

Regensburg erlebt am Samstag, 24. März, wieder mal einen Höhepunkt extremistischer Auseinandersetzungen in Form von Demonstrationen. Erstmals aber ist in der Auseinandersetzung um eine Moschee das bürgerliche Lager der CSU weggebrochen. Das linke Lager um die Stadtspitze hat in den eigenen Reihen ein Problem.

REGENSBURG Nein, appetitlich ist es nicht, mit was die sogenannte „Alternative für Deutschland“ in Regensburg am Samstag ab 13 Uhr zur Demonstration aufruft: Es geht um den geplanten Neubau der DITIB-Moschee in der Maxhüttenerstraße im Regensburger Stadtosten. Die Gemeinde betreibt seit vielen Jahren völlig unbehelligt und friedlich ihre Gebetsräume in der Lindnergasse, Ecke Thundorferstraße. Bis auf einen Zwischenfall 2012, als sich Salafisten in den Räumen trafen, die aber schnell des Hauses verwiesen wurden, sind keinerlei Probleme mit der Moschee bekannt.

Dennoch stößt der architektonisch sehr auffällige Neubau mit einem 26 Meter hohen Minarett auf Ablehnung der extrem rechten Partei und ihren Anhängern. „Keine Erdogan-Moschee in Regensburg“, so wirbt die AfD um Anhänger.

Dagegen hat sich ein breites Bündnis Regensburger Organisationen gegen die AfD gestellt, hat ab 11 Uhr Gegendemonstrationen anberaumt. Auch die Regensburger Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer will gegen die AfD demonstrieren. Maltz-Schwarzfischer hat mehrfach deutlich gemacht, dass es sowohl ein grundgesetzlich verankertes Recht der türkischen Gemeinde auf eine Moschee hat, als auch das Baugesetz keinerlei Spielraum lasse – die DITIB darf bauen.

Doch die vorwiegend linken Gruppen haben ein Problem: Während sich die AfD zunehmend einen bürgerlichen Anstrich geben will, setzt sich die Linke nicht ab von Extremisten in den eigenen Reihen. Nur so ist ein Aufruf zu erklären, den die Regensburger Gruppe „Anita f“, hinter der sich die linksextremistische Antifa verbirgt, auf sozialen Medien verbreitete. Offenbar erwartet die Antifa Gewalttaten der eigenen Anhänger. Man wies darauf hin, „keine Gesichter von Aktivist_innen zu veröffentlichen.“ Zudem gab man Ratschläge, was man bei der Polizei angeben müsse und was nicht.

Fraglich ist, ob die Bürgermeisterin der Stadt Regensburg sich offen von gewaltbereiten Demonstranten absetzen wird. Klar muss sein: Das Stadtoberhaupt sollte vehement gegen Rechtsextremismus eintreten. Aber eine Solidarisierung mit gewaltbereiten Linksextremen kann nicht im Namen aller Regensburger geschehen.

Tipps für verhaftete Antifa-Anhänger. −Foto:

Regensburg