Infrastruktur
Die Region Regensburg boomt – doch der Verkehr gerät ins Stocken

09.03.2018 | Stand 13.09.2023, 7:07 Uhr
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In der Region stehen einige wichtige Maßnahmen an – der Verkehr soll fließen. Doch für die kommenden Jahre ist mit einer deutlichen Verschlechterung zu rechnen.

REGENSBURG In und um Regensburg stehen wichtige Baumaßnahmen an, die den Verkehr nachhaltig beeinträchtigen: Während auf der A3 die Arbeiten an der Bahnbrücke Burgweinting starten, wird bereits ab Montag im Rahmen des Ausbaus der St2660 südlich von Barbing die Verkehrsführung geändert.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Saal im Gasthaus „Zum Faßl“ in Obertraubling bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer und die CSU, FU und JU der Gemeinde Obertraubling hatten zu einem Informationsabend zu „aktuellen Verkehrsprojekten in und um Obertraubling“ eingeladen.

Das Thema hatte viele Interessierte angelockt: So konnte Wolfgang Viehbacher, der Ortsvorsitzende der CSU Obertraubling, Bürger aus allen Ortsteilen willkommen heißen. Besonders begrüßte er neben Stierstorfer den Ersten Bürgermeister der Gemeinde, Rudi Graß, die anwesenden Gemeinderäte, sowie die Vorsitzenden der beteiligten Ortsvereine.

Laut Sylvia Stierstorfer sei es zentral, bei den anstehenden Maßnahmen die Bevölkerung mitzunehmen. Ein erster Schritt sei die Anbindung an den Flughafen Franz Josef Strauß mit dem Flughafenexpress, der bewusst nicht nur in Regensburg halten soll, sondern auch in Obertraubling und anderen Landkreisgemeinden. Des Weiteren sprach sie über die Elektrifizierung im Dreieck Nürnberg - Hof - Regensburg inklusive des Ausbaus der Strecke nach Obertraubling und aktuellen Maßnahmen wie die Ertüchtigung der Staatsstraßen im südlichen Landkreis und dem Lärmschutz an der A3 und der Bahnstrecke. Kerstin Daller berichtete von zwei großen Baumaßnahmen in der Region. Der Ausbau der St2145 südlich Neutraubling soll das Straßennetz nach anfänglichen Schwierigkeiten leistungsfähiger machen, die volle Wirkung entfalte sich jedoch erst nach dem Abschluss sämtlicher Ausbaumaßnahmen. Südlich von Barbing soll im Zuge der Arbeiten an der St2660 bereits ab Montag eine geänderte Verkehrsführung gelten. Es sei notwendig, dort einen Einbahnverkehr einzurichten, sodass Fahrer Richtung Regensburg durch den Baustellenbereich geleitet werden, die Gegenrichtung nach Rosenhof und Straubing muss hingegen ausweichen und wird umgeleitet. Dies könne jedoch kurzfristig geändert werden, falls Kampfmittelräumungen im Zusammenhang mit dem A3-Ausbau dies erforderlich machen. Bei weiteren Ausbauprojekten, die zum Teil schon dieses Jahr beginnen sollten, muss jedoch zunächst die Verkehrsentwicklung während des Baus an der A3 abgewartet werden. Notfalls müssen sie verschoben werden.

„Auf Vollsperrung vorbereitet sein“

Christian Unzner sprach über den sechsstreifigen Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof als größte Infrastrukturmaßnahme der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte im Raum Regensburg. In seinen Ausführungen ging er auf die Planungen ein und erläuterte, dass diese relativ schnell vorangeschritten seien. Dies sei jedoch notwendig, da der Verkehr auf dieser Strecke immer weiter zunehme und bereits jetzt die Belastungsgrenze überschritten sei.

Unzner ging auch auf die Probleme ein, die die Ausbauzeit auf sechs Jahre ausdehnen, was eine anspruchsvolle aber realistische Schätzung sei. Besonders das enge Baufeld und die Notwendigkeit, durchgängig vier Fahrstreifen zu erhalten, wofür zunächst Provisorien gebaut werden müssen, machten die Planungen kompliziert. Unzner kündigte ein LKW-Überholverbot und Tempo 80 im gesamten Baustellenbereich an. Er sprach auch über die geplanten Lärm- und Naturschutzmaßnahmen. Auch wies er auf die drei geplanten Vollsperrungen 2018 hin und bat die Bürger, ihren Teil dazu beizutragen, den Verkehr auf dieser Strecke zu Stoßzeiten zu entlasten.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit allen Anwesenden zeigte sich, wie sehr das Thema den Bürgern unter den Nägeln brennt. Insbesondere Bedenken wegen des A3-Ausbaus und eventuell ausweichender Fahrer, die von ihren Navigationsgeräten durch Obertraubling geleitet würden, wurden laut. Die Referenten betonten, dass es wichtig sei, auf diesbezügliche Hinweise aus der Bevölkerung zu reagieren. An der Regierung der Oberpfalz soll hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, bei der alle Beteiligten sich regelmäßig austauschen und Lösungsvorschläge erarbeiten können.

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