Politik
Wolbergs-Unterstützer hoffen auf eigene Liste und OB-Kandidatur 2020

27.01.2018 | Stand 13.09.2023, 6:30 Uhr
−Foto: Foto: Staudinger

Ein neu gegründeter Verein könnte dem suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zu einer erneuten Kandidatur bei der Wahl 2020 verhelfen. Für die SPD würde das in Regensburg zur Zerreiß-Probe.

REGENSBURG Es ist das Gerücht schlechthin, das derzeit im politischen Regensburg kursiert: Stimmt es, dass Unterstützer des suspendierten Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs eine Liste für den Wahlkampf gründen wollen? Und wenn ja, wie soll diese organisiert sein?

Nach Informationen des Wochenblatts gibt es Unterstützer, die einen Verein gründen wollen, der Wolbergs unterstützt. Wolbergs könnte schon bald damit beginnen, Vertraute um sich zu scharen, um sich auf eine neuerliche Kandidatur vorzubereiten. Wenn nicht bei der SPD, dann als Vorsitzender eines eigens gegründeten Vereins nach Vorbild der Bürger für Regensburg, die einst als Wahlverein für Christian Schlegl gegründet wurden.

Das hängt indes aber auch von einem Prozess gegen ihn ab: „Wer wegen eines Verbrechens zu Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wird, verliert für die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden und Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen“, heißt es im Paragraph 45 des Strafgesetzbuches.

Fakt ist aber auch: Sollte Wolbergs freigesprochen oder wegen Lappalien verurteilt werden, dann dürfte die SPD ganz schnell bei ihm zu Kreuze kriechen, um zu verhindern, dass es sie zerreißt. Unter den Unterstützern befinden sich nach Informationen des Wochenblatts nämlich auch SPD-Stadträte, die der Parteiführung in Regensburg vorwerfen, Wolbergs vorverurteilt zu haben. Zudem gibt es Unterstützer aus allen Bereichen der Gesellschaft: Sport, Kultur und auch Wirtschaft wurden genannt.

Wir haben Wolbergs mit dem Gerücht konfrontiert. Er dementiert, dass er selbst einen Verein gründen will, um bei der Kommunalwahl anzutreten: „Ich gehe davon aus, dass ich in einem Prozess freigesprochen werde, weil ich nichts Strafbares getan habe“, sagte Wolbergs zu dieser Zeitung. „Außerdem bin ich überzeugter Sozialdemokrat und möchte meiner Partei auch nicht schaden.“

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