Beste Unterhaltung
Ein WIR-Neujahrsempfang als Mutmacher für die heimische Wirtschaft

15.01.2018 | Stand 13.09.2023, 6:33 Uhr
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Ein nahezu voll besetztes Theater an der Rott war die Bühne für den Neujahrsempfang des Werbeinteressenrings (WIR), der den Gästen aus Wirtschaft, Politik und von Behörden ein unterhaltsames Programm mit Finanzphilosoph und Humorist Josef Bertl und der Musikgruppe „Zechfrei“ bot. Moderiert wurde die Veranstaltung von WIR-Vorstandsmitglied Stefan Hild.

EGGENFELDEN WIR-Vorsitzende Claudia Rauschegger, die der heimischen Wirtschaft für den Rückhalt dankte, ohne den eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen wäre, nutzte ihre Ansprache als Mutmacher für die Eggenfeldener Geschäftswelt, die sich der immer größer werdenden Online-Konkurrenz gegenüber sieht. Trumpf der Geschäfte vor Ort seien Freundlichkeit, Service und Einfühlungsvermögen. „Das sind die Dinge, an denen wir arbeiten müssen, statt den Kopf in den Sand zu stecken“, so Rauschegger.

In den USA habe der Online-Trend schon länger eingesetzt, inzwischen trete dort aber eine Kehrtwende ein. „Wir in Eggenfelden sind wer. Wir können das, wir schaffen das“, rief sie den WIR-Mitgliedern zu. Als ein positives Beispiel nannte sie die neue Gutscheinkarte. Hier habe man in den letzten drei Jahren den Umsatz gegenüber der vorherigen Karte auf über 50.000 Euro verdoppeln können. „Das ist Geld, das bei uns in Eggenfelden verbleibt“, unterstrich die WIR-Vorsitzende.

Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler zog ein positives Fazit 2017 für die Stadt. So habe man bei der Gewerbesteuer die 9-Millionen-Euro-Grenze erstmals seit 2009 wieder überschritten. „Wir können nicht aus dem Vollen schöpfen, aber wir sind auf einem guten Kurs“, so der Rathauschef. In Deutschland sei das Glas für die Menschen derzeit häufig dagegen nur halbleer. Dabei müsste man mehr Selbstbewusstsein, mehr Mut, Neugier auf Neues, Gelassenheit und Humor zeigen, denn so schlecht laufe es ja eigentlich nicht.

Ein Mutmacher war auch als Hauptredner angekündigt, denn in der Einladung hieß es, der Unternehmensberater und Humorist Franz Bertl aus Ruhstorf an der Rott prognostiziere unter dem Titel „Think global, act local, go Rottal!“ einen neuen Run auf das Rottal. Die Themen Demographie, Fachkräfte, ländliche Regionen verpackte er gekonnt in ein Kabarett-Programm wie es ein Bruno Jonas nicht besser hätte machen können (siehe Zitate).

Josef Bertl bewies, warum er zum begehrten Redner auf Veranstaltungen wie der Hermes Bundesliga Roadshow, der Biathlon-Welt in Ruhpolding oder bei Franz Beckenbauers Hochzeit auftrat. Und Bertl knüpfte am Ende seiner Rede an WIR-Vorsitzende Claudia Rauschegger an, natürlich mit Wortwitz: „Wenn wir zusammen halten, haben wir tolle Perspektiven – solche, die 1860 München oder Martin Schulz nie hatten.“

Zwischendurch und am Ende, ehe der Neujahrsempfang bei Buffet und vielen Gesprächen der Gäste ausklang, sorgte die Gruppe „Zechfrei“ mit Wortwitz und schwungvoller Musik ebenfalls für beste Unterhaltung.

Zitatensammlung von Josef Bertl:

„Was kann Twitter für Trump?“

„Früher war Griechenland mit Leuten wie Aristoteles führend in der Welt. Und da passt man ein paar Tausend Jahre nicht auf und schon fällt man einem ganzen Kontinent zur Last.“

„Wir haben 2,5 Millionen Arbeitslose. Also gibt es 2,5 Millionen Menschen in unserem Land, die nichts zum Bruttosozialprodukt beitragen – da sind die Lehrer und Beamten noch gar nicht mitgerechnet.“

„ADS bedeutet auf Niederbayerisch Absolut Desinteressierte Saufotzn.“

„Das Rottal ist ein Dorado für die Golden Ager.“

„Wer hier im Rottal schon mal hinter einem Dieselschlepper hergefahren ist, der weiß, dass das kein Feinstaub ist.“

Zum designierten Ministerpräsidenten Söder: „Geld aus der Schweiz sind die einzigen Franken, die ein Bayer gerne sieht.“

„Das Autokennzeichen EG steht nicht für entlegene Gegend, sondern für Erfolgs-Gemeinschaft.“

Rottal-Inn