Hilfe für Opfer
Auch eineinhalb Jahre nach der Flut ist BRK-Nachsorgeteam im Einsatz

11.01.2018 | Stand 24.07.2023, 17:09 Uhr
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Im Rahmen eines Pressegespräches zogen BRK-Präsident Theo Zellner, Landrat Michael Fahmüller und BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Wiedemann nach eineinhalb Jahren Fluthilfenachsorge im Landkreis Rottal-Inn Bilanz.

SIMBACH AM INN BRK-Präsident Theo Zellner erinnerte an die Flutkatastrophe mit 12.000 Betroffenen und einer Schadensbilanz von über 1 Milliarde Euro im südlichen Landkreis. „Für viele Menschen stellte sich nach den Ereignissen eine neue Situation ein, da neben den materiellen Schäden auch das Leid bewältigt werden musste“, so Zellner. Um die soziale Nachsorge aufbauen zu können, gab es laut Zellner vom DRK in Berlin aus Hochwassermitteln zur Unterstützung 1 Million Euro.

Landrat Michael Fahmüller ging in seinen Grußworten auf die besondere Situation der Flutkatastrophe in Simbach ein, da diese nicht wie in Deggendorf und Passau langsam auf die Städte zukam, sondern innerhalb von Sekunden und Minuten den Ort überschwemmte. Lobende Worte gab es die geleistete Hilfe des BRK-Kreisgeschäftsführers Herbert Wiedemann, der die Konzepterstellung für Berlin übernommen hatte.

Laut BRK-Projektleiter Michael Seidl sind bereits viele sichtbare Schäden in der Stadt Simbach am Inn beseitigt, allerdings haben viele Betroffene die emotionale, gesundheitliche, finanzielle und psychische Bewältigung der Katastrophenerfahrung noch lange nicht abgeschlossen. Seidl versicherte, dass nach wie vor das BRK-Nachsorgeteam den Leidtragenden als feste Ansprechpartner für Angelegenheiten rund um die Flut zur Verfügung stehen wird.

„Das oberste Ziel nach der Flut war, den Menschen beratend und begleitend zur Seite zu stehen“, so Seidl. Die Nachsorgeaktivitäten des BRK wurden dabei in fünf Oberkategorien unterteilt. Neben der Förderberatung, Seelsorge, sozialen Hilfen standen auch Entspannungsmaßnahmen sowie die Information und Austausch im Mittelpunkt der Arbeiten des BRK.

Seidl nannte auch beeindruckende Zahlen zur Fluthilfe. So wurden bis August 2017 insgesamt 1.656 Beratungs-, Betreuungs und Begleitungsaktivitäten durchgeführt. Allerdings kommen laut Seidl nur wenige Menschen direkt auf das Nachsorgeteam zu, da oft aus Scham keine Hilfe in Anspruch genommen wird. Zudem gab es über 2.000 Kurz- und „Gartenzaungespräche“ mit Betroffenen, zehn Vorträge und Veranstaltungen über flutrelevante Themen wie Bausanierung, Schimmelbildung, Elementarversicherung oder Baurecht.

Rottal-Inn