Abriss-Beschluss
Bürgerantrag für Erhalt des Hauses Wörthstraße 7

23.10.2019 | Stand 31.07.2023, 5:01 Uhr
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Tenor: „Das Klinikum muss für seine Erweiterungspläne Rücksicht nehmen!“

PASSAU Mit einem Bürgerantrag wollen drei Passauer den beschlossenen Abriss des historischen Mietgebäudes Wörthstraße 7 abwenden: Johanna Seitz, Christiane Duschl und Stefan Stadler haben bereits vor zwei Wochen eine Unterschriftenaktion gestartet. 350 Unterschriften haben sie schon bei Anwohnern und Freunden des Passauer Stadtbildes gesammelt. Nun geht das Trio verstärkt an die Öffentlichkeit. In der kommenden Woche wollen sie die erforderlichen 530 Unterschriften beim OB einreichen.

Wenn ein Prozent der Wahlberechtigten unterschreibt, muss sich das Stadtratsplenum mit dem Bürgerantrag befassen. Rund 200 Unterschriften werden noch gebraucht. Am Donnerstag und Freitag dieser Woche können sich alle Bürgerinnen und Bürger von 9 bis 17 Uhr auch im ÖDP-Büro im Heuwinkel 6 in die Listen eintragen oder Unterschriften unter 0851-931131 anfordern.

Christiane Duschl wohnt in der Bischof-Altmann-Straße, in unmittelbarer Nähe des Hauses, das das Klinikum für seine Erweiterungspläne abreißen will. Johanna Seitz wohnt ebenfalls im Stadtteil nicht weit entfernt in der Innstraße. Und Stefan Stadler ist mit der Umgebung verbunden, weil seine Schwiegermutter im Umfeld des Hauses wohnt. Alle drei eint die Forderung, „dass das Klinikum für seine Erweiterungspläne Rücksicht nehmen muss auf die Anwohner und auf gewachsene Strukturen“.

Die Stadträte Matthias Koopmann (PAL) und Urban Mangold (ÖDP) freuen sich über die Unterstützung: „Dieses schöne Gebäude hebt sich so wohltuend von der kalten Gegenwartsarchitektur ab. Es würde die kühle Funktionsarchitektur des Areals auflockern. Das Haus ist ein Musterbeispiel dafür, wie frühere Architektur sich bemüht hat, den ästhetischen Bedürfnissen entgegenzukommen. Der Abriss des Gebäudes wäre ein großer Verlust für die historische Stadt Passau. Dass sich die Stadt bei Neubauten im Ensemblebereich selbst nicht an die Stadtbildsatzung hält und gleichzeitig historische Gebäude für den Abriss freigibt, ist eine katastrophale Entwicklung. Man muss das immer in die Zukunft denken: Wie wird unsere Stadt in 20 Jahren aussehen, wenn dieser Entwicklung nicht endlich Einhalt geboten wird? Die Entscheidung über das Haus Wörthstraße 7 ist eine Weichenstellung für den Umgang mit unserem städtebaulichen Erbe“, sagen die beiden Stadträte.

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