Dicke Luft in Passau?
Stadt soll Luftmessung in Eigenregie durchführen

08.11.2018 | Stand 04.08.2023, 0:28 Uhr
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Werte werden an verschiedenen Standorten ermittelt.

PASSAU. Das Thema Luftschadstoffe beschäftigt nicht nur die großen Ballungszentren, sondern auch die Stadt Passau. Um fundierte Auswertungen für verschiedene Bereiche des Stadtgebietes zu erhalten, will die Stadt Passau ab dem Frühjahr 2019 Luftmessungen an mehreren Stellen in Auftrag geben. In seiner Sitzung am Mittwoch, 7. November, wurden dem Ausschuss für Umwelt und Energie diese Planungen zur Beschlussfassung vorgeschlagen.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Um die Luftbelastung im Stadtgebiet Passau besser bewerten zu können, ist es natürlich entscheidend, aussagekräftige Daten an verschiedenen Standorten zu ermitteln. Auf dieser Basis können wir dann feststellen, inwieweit sich ein Handlungsbedarf ergibt. Dann kann über das weitere Vorgehen beraten und gegebenenfalls Maßnahmen entwickelt werden.“

Nach der Beschlussfassung durch den Ausschuss für Umwelt und Energie soll das konkrete Vorgehen erarbeitet werden. Ab dem Frühjahr 2019 sollen dann für die Dauer von einem Jahr Messungen an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet erfolgen. Bei den Standorten sollen nicht nur hoch frequentierte Verkehrspunkte berücksichtigt werden, sondern auch beispielsweise einzelne Wohngebiete. Mit dieser Initiative möchte sich die Stadt Klarheit über die Luftqualität im Stadtgebiet verschaffen.

Aktuell wird die Luftqualität vom Landesamt für Umwelt mittels einer Messstation an der Stelzhamer Straße gemessen. Hier wird der gesetzliche Grenzwert für Stickstoffdioxid, der aktuell im Jahresmittel bei 40 µg/m³ liegt, ausweislich der amtlichen Daten der Messstation auch eingehalten. Der offizielle Wert für 2016 beträgt 30µg/m³, für 2017 33µg/m³. Der Grenzwert wurde seit 1999 nicht überschritten.

Auch der Deutsche Umwelthilfe e. V. hat gemeinsam mit dem Verkehrsclub Passau punktuelle Messungen in der Dreiflüssestadt durchgeführt. Diese erfassen allerdings jeweils nur einen kurzen Zeitraum. Ungeachtet dessen bestätigen auch diese Messungen im Durchschnitt betrachtet die Ergebnisse der Messstation des Landesamts für Umwelt an der Stelzhamer Straße.

Bis zum Jahr 2005 befand sich die Messstation auf dem Kleinen Exerzierplatz. Da das Verkehrskonzept Neue Mitte eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens in der Nikolastraße und eine Steigerung des Verkehrsaufkommens im Bereich der Stelzhamer Unterführung und Regensburger Straße prognostiziert hat, wurde der Standort im Zuge der Bauarbeiten zur Neuen Mitte vom Landesamt für Umwelt in Abstimmung mit der Stadt Passau an die Stelzhamer Straße verlegt.

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