Angerer-Sprecher Max Moosbauer
Georgsbergtunnel? Für „Die Angerer“ keine Option!

14.10.2018 | Stand 02.08.2023, 16:53 Uhr
−Foto: n/a

„Wir sehen den Georgsbergtunnel nicht als die geeignete Maßnahme, um die katastrophalen Verkehrsverhältnisse am Anger zu verbessern,“ sagt Angerer-Sprecher Max Moosbauer zu den jetzt erneut vorgestellten Plänen, den Verkehr mit einem Tunnel durch den Georgsberg in die Stadt zu bringen.

PASSAU „Im Gegenteil, gut 30.000 Fahrzeuge jeden Tag auf diese Weise in die Stadt zu pumpen, das ist die Antwort mit Verkehrsverhältnissen von gestern!“

Die Anwohnervereinigung vermisst bei dem Tunnelvorhaben den Blick in die Zukunft. Moosbauer „Der Tunnel wird wie ein Magnet den Verkehr noch mehr anziehen und dieser wird spätestens an, auf und nach der Schanzlbrücke in der Stadt im Stau-Desaster enden. Aber es muss doch vielmehr darum gehen, den Verkehr so weit wie möglich, aus der Stadt raus zu halten.“ Abgesehen davon, dass dann am Eggendobl etliche Häuser der Abrissbirne zum Opfer fallen würden.

Nach den Vorstellungen der Angerer soll der Lkw-Durchgangsverkehr über die bereits bestehende „Nordumfahrung“, dem Autobahnzubringer Hutthurm-Aicha geleitet werden. „Diese Strecke, mit seinen zuführenden Straßen aus den Richtungen Hauzenberg, Wegscheid oder Untergriesbach, könnte unproblematisch sehr schnell für den Lkw-Verkehr fit gemacht werden. Dies alles würde nur einen Bruchteil der Gelder kosten, die der Georgsbergtunnel mit weit über 120 Millionen verschlingen würde,“ so Moosbauer.

Darüber hinaus plädieren die Angerer für so genannte „Umsteigezentren“ vor den Toren der Stadt, beispielsweise bei Salzweg. Diese, mit moderner Technologie ausgestattet, sollen den Pendlern sowie dem Quell- und Zielverkehr vielfältige Möglichkeiten bieten, um in die Stadt zu gelangen: Mit Pendelbussen im dichten Takt, mit E-Bikes oder E-Rollern.

Die richtige Antwort auf die ungelösten und drängenden Fragen zum täglichen Stauwahnsinn in Passau ist nach Ansicht der Angerer ein großräumiges Verkehrskonzept für die gesamte Region. Ein Konzept auch für die ferne Zukunft, in das dann der von den „Angerern“ entwickelte „Stadt-Tunnel“ wie eine Art Modul eingearbeitet werden kann.

Moosbauer: „Diese Vision könnte durchaus Realität werden - den Verkehr zwischen Ilzstadt, Anger und Hacklberg einfach eine Etage tiefer legen. Und oben tausende Quadratmeter frei zur städtebaulichen Gestaltung. Ohne Kahlschlag und zentrumsnah, richtig viel Platz für wirkliches Leben! Hunderte neue Wohnhäuser, Mehrgenerationenhäuser, dazwischen, Metzger, Bäcker, Kinderspielplätze, Biergärten. Mit vielen jungen Familien und zufriedenen Senioren. Einfach quicklebendig mit Zukunft!“

Wir Angerer sagen: Zentrumsnahe, zukunftsorientierte Wohnquartiere wie diese dann in der Ilzstadt, am Anger und in Hacklberg – das sind die Visionen, die wir brauchen. Und deshalb: Wer bei den gewaltigen Vorhaben, vor denen wir nun stehen, nur an den ungehinderten Verkehrsfluss in die Stadt denkt, der hat die letzten 40 Jahre und die Lehren daraus für die Zukunft nicht verstanden. Der Anger ist das beste Beispiel dafür.

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