Niederbayern hat die schlechtesten Staatsstraßen im Freistaat
Freyung ist Schlagloch-Spitzenreiter!

18.09.2018 | Stand 02.08.2023, 21:06 Uhr
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MdL Muthmann prangert Mängelliste an – Landkreis Freyung-Grafenau mit 64 Prozent Sanierungsbedarf trauriger Spitzenreiter

FREYUNG. Der Regierungsbezirk Niederbayern hat die schlechtesten Staatsstraßen im gesamten Freistaat! Die Mängelrate liegt bei 46,3 Prozent! Das betrifft fast die Hälfte aller Staatsstraßen. Diese Zahl stammt aus einer aktuellen Antwort des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr auf eine Landtagsanfrage. Der Freyunger Landtagsabgeordnete Alexander Muthmann hat deshalb Verkehrsministerin Ilse Aigner aufgefordert, die Mängel zügig beseitigen zu lassen und das nötige Geld ab 2019 bereitzustellen.

Alexander Muthmann nennt die Zahlen aus dem Verkehrsministerium alarmierend. Sein Heimatlandkreis Freyung-Grafenau führt die Negativliste an. Hier sind 63,88 Prozent der fast 200 Kilometer Staatsstraßen sanierungsbedürftig! Im Nachbarlandkreis Regen sind es 47,58 Prozent: von 144 Kilometern müssten fast 70 Kilometer erneuert werden. Der Sanierungsbedarf für die anderen niederbayerischen kreisfreien Städte und Landkreise laut Bauministerium: Stadt Landshut 8,48 Prozent, Landkreis Landshut 34,98 Prozent, Stadt Straubing 39,25 Prozent, Landkreis Straubing-Bogen 50,91 Prozent, Landkreis Deggendorf 60,96 Prozent, Landkreis Kelheim 24,87 Prozent, Stadt Passau 43,55 Prozent, Landkreis Passau 53,55 Prozent, Landkreis Rottal-Inn 48,44 Prozent und Landkreis Dingolfing-Landau 28,95 Prozent. Für den Regierungsbezirk Niederbayern bedeutet das eine Quote von 46,33 Prozent. Schwaben schneidet mit 29,76 Prozent am besten ab, gefolgt von der Oberpfalz mit 35,83 Prozent, Mittelfranken mit 36,20 Prozent, Oberfranken mit 36,58 Prozent und Oberbayern mit 37,47 Prozent und Unterfranken mit 39,31 Prozent.

„Der Sanierungsstau in unserer Region muss dringend abgebaut werden“, verlangt Alexander Muthmann und verweist auf das Verfassungsgebot, in ganz Bayern gleichwertige Lebensbedingungen zu fördern und zu sichern. Eine weniger dicht besiedelte Region, die nur einen sehr eingeschränkten öffentlichen Personennahverkehr habe, sei dringender als andere auf ein intaktes Straßennetz angewiesen. Hier müsse schleunigst gehandelt werden, um nicht noch mehr ins Hintertreffen zu geraten.

Für völlig unzureichend hält Muthmann die Gelder, die im „Koordinierten Erhaltungs- und Bauprogramm“ 2018 für den Landkreis Freyung-Grafenau eingeplant sind: 2,7 Millionen Euro für elf Maßnahmen! Der Kommentar des Abgeordneten dazu: „Das ist nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein! Da muss kräftig nachgelegt werden!“

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