„Konjunktureller Zenit überschritten“
Sommer-Konjunkturumfrage in der niederbayerischen Metall- und Elektro-Industrie

31.07.2018 | Stand 31.07.2023, 6:55 Uhr
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Die Konjunktur in der niederbayerischen Metall- und Elektro-Industrie zeigt sich in guter Verfassung. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen in der Region, die heute in Passau vorgestellt wurde.

PASSAU „Rund 56 Prozent der niederbayerischen M+E Firmen beurteilten das Inlandsgeschäft als gut. Das Auslandsgeschäft wurde von 59 Prozent der Unternehmen positiv bewertet“, erklärte Wolfram Hatz, Vorsitzender des Vorstands der bayme vbm Region Niederbayern.

Die Erwartungen sind jedoch deutlich zurückgegangen. Nur noch 19 Prozent der niederbayerischen M+E Betriebe blicken optimistisch auf das kommende Inlandsgeschäft. 81 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung. Ähnlich skeptisch sind die Unternehmen im Hinblick auf den Export. Hier sind weniger als 19 Prozent optimistisch. Entsprechend sinkt der Saldo für die Geschäftserwartungen im Inland von +25,8 auf +19,1 Prozentpunkte. Der Saldo für die Auslands-Geschäftserwartung liegt nun bei -22,4 Prozentpunkten, im Winter waren es noch +5,2. „Zahlreiche Risikofaktoren belasten die Aussichten unserer Unternehmen: Protektionismus, Fachkräftemangel und Materialknappheit werden zu echten Wachstumsbremsen“, erläuterte Hatz.

Dennoch wird der Beschäftigungsaufbau in der niederbayerischen M+E Industrie weitergehen: Über ein Drittel der Unternehmen wollen am Inlandsstandort neue Arbeitsplätze schaffen, nur knapp vier Prozent befürchten, Stellen abbauen zu müssen. „Derzeit gibt es in Niederbayern knapp 90.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektro-Industrie. 2018 erwarten wir einen Zuwachs von weiteren 2.000 Stellen“, so Hatz.

Gleichzeitig warnen die M+E Arbeitgeber vor dem wachsenden Arbeitskräftemangel. „Der Fachkräftemangel bremst das Wachstum. Fast 40 Prozent der niederbayerischen M+E Unternehmen sehen ihre Produktions- und Geschäftstätigkeit durch fehlende Arbeitskräfte erheblich beeinträchtigt, weitere 47 Prozent immerhin noch in geringem Maße“, betonte Hatz. Gesucht werden von Bayerns M+E Betrieben vor allem Ingenieure, Informatiker und IT-Facharbeiter.

Laut bayme vbm ist der Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Unternehmen wichtig für die Zukunft des Freistaats. Das internationale Umfeld bereitet aber Sorgen. So sehen 90 Prozent der Unternehmen imProtektionismus die größte Beeinträchtigung für ihre Geschäftstätigkeit. „Ein Handelskrieg durch Zölle und weitere Beschränkungen wäre Gift für unsere Industrie. Wir bekennen uns daher klar zum Freihandel. Dieser bringt Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand – und zwar für alle“, so Hatz.

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