Informationsgespräch
Wirtschaft im Landkreis geht effizient mit Fläche um

04.07.2018 | Stand 04.08.2023, 5:27 Uhr
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Über gut 1.500 Quadratkilometer erstreckt sich die Fläche des Landkreises Passau.

PASSAU Wie diese Fläche genutzt wird und welche Rolle die heimische Wirtschaft dabei spielt, stand im Mittelpunkt eines Informationsgesprächs zwischen Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern und Landrat Franz Meyer in der IHK-Geschäftsstelle in Passau. „Die Flächennutzung ist weiter in der Diskussion. Unser Anspruch ist es hier, mit Daten und Fakten den ‚gefühlten Argumenten‘ etwas entgegenzusetzen“, meinte Schreiner und stellte daher die Erhebungen des Statistischen Landesamts hervor. Demnach besteht Niederbayern zu 88,9 Prozent aus Freiflächen wie Gewässer, Wald oder Äcker. Die restlichen 11,1 Prozent sind die „Siedlungs- und Verkehrsfläche“, um die sich die Diskussion dreht.

Im Landkreis Passau liegt dieser Wert mit 12,8 Prozent nur geringfügig höher. „Aber auch dieser Anteil besteht nicht komplett aus versiegelter Fläche“, erläuterte Schreiner. Neben den Bereichen Wohnen und Verkehr zählten etwa Gärten und Parks, Flächen für Sport und Freizeit oder zum Beispiel Friedhöfe zu diesem Anteil. Wirtschaftlich genutzt von Industrie und Gewerbe wird daher nur ein Prozent der Fläche Niederbayerns, das gilt genauso im Landkreis Passau.

Mit Blick auf die Veränderung dieser Flächenanteile über die vergangenen Jahren zeigt sich beispielhaft an den Werten für den Landkreis Passau: Die Flächenentwicklung findet vor allem beim Bereich Wohnen statt. Im Zeitraum 2011 bis 2015 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) hat im Landkreis Passau die für Wohnraum genutzte Fläche um 3,4 Prozent zugelegt, ein Wert leicht unter dem niederbayerischen Durchschnitt von 3,6 Prozent. Im selben Zeitraum haben die Flächen für Industrie und Gewerbe nur um vergleichsweise moderate 1,5 Prozent zugelegt – auch dies ein Wert unter dem niederbayerischen Durchschnitt. Überproportional gewachsen sind gleichzeitig aber Wirtschaftsleistung und Mitarbeiterzahl, die Produktivität pro Quadratmeter Fläche hat also zugenommen. Landrat Franz Meyer schließt daraus, dass die Wirtschaft „effizient mit der Fläche umgeht“. Grund und Boden seien letztlich auch ein Kostenfaktor und es gehe an der Realität vorbei, so zu tun, als wäre das den Unternehmen nicht bewusst.

Das Fazit der Diskussion war daher eine gemeinsame Position von Wirtschaft und Politik: „Unsere Unternehmen lehnen eine Obergrenze für die Flächennutzung ab“, machte Schreiner deutlich. Landrat Meyer stellte hier nochmals klar, dass die Planungshoheit bei den Kommunen liege: „Bei dieser Kompetenz vor Ort muss es bleiben. Dieses System hat sich bewährt und stärkt die Entwicklung im ländlichen Raum.“

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