Stadt Passau teilt mit
Jury empfiehlt einstimmig Planungsentwurf für Hochwasserschutz entlang der Gottfried-Schäffer-Straße

02.05.2018 | Stand 21.07.2023, 7:22 Uhr
−Foto: Foto: Stadt Passau

In der heutigen Sitzung hat die Jury für das kooperative Planungsverfahren für den Hochwasserschutz entlang der Gottfried-Schäffer-Straße einstimmig einen Planungsentwurf ausgewählt, anhand dessen das staatliche Wasserwirtschaftsamt die Planungen für den Hochwasserschutz weiter vorantreiben soll.

PASSAU Dem Stadtratsplenum werden die Planungen in seiner Sitzung am 14.Mai vorgestellt. Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Von der zuständigen Jury wurde ein Büro einstimmig ausgewählt, dessen Entwurf sich dadurch auszeichnet, dass er die Allee überhaupt nicht antastet. Die notwendigen Mauern sind gut in das Gelände integriert und in großen Teilen nicht sichtbar. Nach Einschätzung der Fachleute des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes stellt der Entwurf einen effektiven Hochwasserschutz dar, auch die internen und externen Fachstellen sehen die Planung positiv. Die eine oder andere Modifikation kann man sich eventuell noch vorstellen.“

Gemäß einem Sachstandsbericht zum Planungsverfahren „Hochwasserschutz an der GottfriedSchäffer-Promenade in Passau im Einklang mit Stadtbild und Freiraumnutzung“ im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr der Stadt Passau am 19.09.2017 wurden insgesamt 19 Büros, tätig in den Bereichen Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, von der Stadt Passau darüber informiert, dass sie sich zur Teilnahme an dem Planungsverfahren bewerben können. Die Auswahl der anzufragenden Büros wurde im Vorfeld mit dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf abgestimmt.

Insgesamt 14 Büros haben eine entsprechende Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen zu Referenzobjekten vergleichbarer Projekte abgegeben.

Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden sechs Büros ausgewählt, die am Planungsverfahren teilgenommen haben. Die Auswahl der Büros erfolgte durch Oberbürgermeister Jürgen Dupper, jeweils einem Mitglied aus den Stadtratsfraktionen, fachkundigen Vertretern der Verwaltung der Stadt Passau, Vertretern des Wasserwirtschaftsamtes und der Regierung von Niederbayern Sachgebiet 52 Wasserwirtschaft.

Die ausgewählten Büros wurden nach einer angemessenen Vorbereitungszeit zu einem eintägigen Kolloquium nach Passau eingeladen. Nach einer Ortsbesichtigung wurde die Aufgabenstellung näher erläutert bzw. nach eingehender Diskussion mit den Teilnehmern präzisiert.

Anschließend stellten die Büros der Jury und den beratenden Mitgliedern des Planungsverfahrens die Vorentwürfe vor. Nach Einreichung der endgültigen Entwürfe fand heute die Jurysitzung statt.

Alle sechs ausgewählten Planungsbüros haben Entwürfe von hoher Qualität mit unterschiedlichen Planungsansätzen entwickelt. So wurde der Hochwasserschutz teilweise entlang der Straße, mittig durch den Park oder eher innseitig geplant. Gerade die Entwürfe mit einer Führung des Hochwasserschutzes entlang der Gottfried-Schäffer-Straße wurden als schwierig beurteilt, da sie einerseits deutlich in die Baumallee eingegriffen hätten und auch sowohl während der Bauzeit als auch beim (Probe-)Aufbau des Hochwasserschutzes Eingriffe in den Verkehr mit sich gebracht hätten. Auch die Entwürfe, die eine Linienführung mittig im Park vorgeschlagen haben, hätten einen Eingriff in die Baumallee zur Folge gehabt.

Das Beratergremium für das kooperative Planungsverfahren für den Hochwasserschutz Gottfried-Schäffer-Straße setzt sich wie folgt zusammen:

Jury: OB Dupper, jeweils ein Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen, 1 Vertreter des staatlichen Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, 1 Vertreter der Regierung von Niederbayern, der Baureferent und der Stadtentwicklungsreferent der Stadt Passau

Beratende Mitglieder (jeweils 1 Vertreter): Landesamt für Denkmalpflege, Fachstellen der Stadtverwaltung (Umweltamt, Stadtplanung, Stadtgestaltung, Ordnungsamt/Katastrophenschutz, Verkehrsplanung, Stadtgärtnerei, Rechtsamt), Architekturforum e.V., Forum Passau e.V.

Diese Form des Planungsverfahrens eignet sich besonders bei Aufgabenstellungen, deren Umfang und Leistungsbild noch nicht genau definiert werden kann. Hier soll in einem offenen Dialog zwischen Preisgericht und teilnehmenden Planern die Planungsaufgabe konkretisiert werden. Dabei soll die Aufgabenstellung und die Problemlagen (Erwartungen aus Bevölkerung und Politik, Funktionsfähigkeit des Hochwasserschutzes) erläutert werden.

Zitat Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Man sollte tunlichst nicht vergessen, welches Unglück 2013 über die Passauerinnen und Passauer hereingebrochen ist. Deshalb haben wir uns mit dem Freistaat Bayern auf den Weg gemacht zu prüfen, wo wir einen Hochwasserschutz realisieren können. Dabei gibt es einige Stellen, wo dies ohne größere Eingriffe möglich ist. Dann gibt es Stellen, z.B. an der Gottfried-Schäffer-Straße, wo man genauer prüfen muss, ob ein Hochwasserschutz in Einklang mit den Belangen des Naturschutzes und des Stadtbilds gebracht werden kann. Dass das eine kniffelige Aufgabe ist, für die man sich die nötige Zeit nehmen muss, war allen Beteiligten klar. Deshalb haben wir auch einen breit angelegten landschaftsplanerischen Begleitprozess forciert, der durchaus vielversprechende Ansätze aufzeigt hat. Insbesondere mit dem Thema Allee am Inn wurde dabei sehr verantwortungsvoll umgegangen.“

Passau