MdL Waschler und Baudirektor Wufka
Verkehrsgespräch: „Es bewegt sich etwas nach vorn“

05.12.2017 | Stand 31.07.2023, 15:29 Uhr
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MdL Waschler und Baudirektor Wufka haben über topaktuelle infrastrukturelle Maßnahmen im Stimmkreis Passau Ost informiert.

TIEFENBACH „Wir wollen an den guten Austausch und die Lösungsfindung aus dem letzten Jahr anschließen und an den regionalen infrastrukturellen Themen dranbleiben“, dankt MdL Dr. Gerhard Waschler seinem Landtagskollegen Max Gibis, Bezirksrat Josef Heisl, den zahlreichen Bürgermeistern, Vertretern der Gemeinden sowie des Landkreises Passau und des Landkreises Freyung-Grafenau für ihr großes Interesse an den aktuellen infrastrukturellen Vorhaben für die Region, sowie für ihren Einsatz.

Der Abgeordnete hatte als Experte Robert Wufka, den leitenden Baudirektor des Staatlichen Bauamtes Passau, nach Jacking zum bereits traditionellen Verkehrsgespräch geladen – die Agenda war breit angelegt, zumal die Geladenen bereits im Vorfeld dazu angehalten wurden, ihre Anliegen entsprechend mitzuteilen.

„Es geht um topaktuelle Zustandsbeschreibungen und den Austausch zu den derzeitigen Anliegen der Kommunen“, so Waschler – „es ist ja für jeden ein Verkehrsthema geboten, ob er will oder nicht!“

Im Zuge der Erläuterungen zu den einzelnen Baumaßnahmen war es dem Bauamtsdirektor ein Anliegen, auf die derzeitigen Rahmenbedingungen und Herausforderungen für das Bauamt selbst einzugehen: „Vor 20 Jahren hatten wir noch rund 400 Mitarbeiter, mittlerweile sind es noch knapp über 200“, so Wufka.

Es sei schwierig neue Mitarbeiter zu finden – „das Geld ist da, aber uns fehlen die Menschen, die die Projekte abwickeln. Wir haben unsere Leistungsfähigkeit bereits erreicht.“

Diese Entwicklung gestalte sich vor allem vor dem Hintergrund der steigenden Zahl an Verkehrsteilnehmern und den stetigen Anforderungen an die infrastrukturellen Gegebenheiten und Anpassungen als große Herausforderung. Zudem werde es insgesamt immer schwieriger Baurecht für diverse Maßnahmen zu erhalten, auch weil sich das Einspruchsverhalten gelockert habe.

„Dennoch kann ich insgesamt sagen, dass wir auch im letzten Jahr viele Maßnahmen vorantreiben und neu anschieben konnten – es bewegt sich weiter nach vorn“, so Robert Wufka, der auf zahlreiche Projekte in den Jahren 2017 und 2018 einging.

So wird im Zuge der Maßnahme auf der B8 in der Stadt Passau, die Rampe auf der Südseite der Franz-Josef-Strauß Brücke in 2018 befahrbar sein. Auf der B85 Höhe Patriching habe man die schwierigen und jahrelang andauernden erfolglosen Verhandlungen um den Grundstückserwerb nun abgebrochen und kehre zurück zur ursprünglichen Erstplanung – „hier müssen wir bis zu deren Verwirklichung provisorisch auf eine Ampellösung umsteigen.“

Weiter nördlich, Höhe Wildenberg/Tittling, laufe die ökologische Bewertung, um auch hier mit einer dritten Fahrspur den infrastrukturellen Brennpunkt zu entschärfen; Höhe Masering ist man hinsichtlich dem Bau einer weiteren dritten Spur in der Vorplanung, ebenso auf der B12 bei Freyung/Ort – „hier wird in 2018 das Planfeststellungsverfahren für die dritte Spur eingeleitet.“

Was die Bundesstraße 12 zwischen Passau und Freyung angehe konnte man in den letzten Jahren zahlreiche hochgefährliche Stellen entschärfen, für 2018 stünden hier der Ausbau Höhe Salzweg und eine Sanierung der Felsböschungen an. Mehrere Maßnahmen konnten in der Vergangenheit erfolgreich umgesetzt werden, dennoch möchte der Baudirektor nochmals betonten: „Wir können auch aufgrund der personellen Situation nicht alles in den Bau führen. Auch andere Lösungen, wie Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsregulierungen müssen in Betracht gezogen werden.“

BauamtsGebietsleiterin Andrea Czech verwies in diesem Zusammenhang nochmals auf die rückblickend bereits erfolgreich abgeschlossenen Instandsetzungsmaßnahmen, darunter PassauMollndorf, die B85 Abschnitte Patriching-Haselbach, den Beschleunigungsstreifen bei Tiefenbach, die Umfahrung Hörmannsdorf, oder auch die Umfahrung Hundsdorf, Felssicherungsmaßnahmen in Hundsrück und Passau – alles nur Ausschnitte.

Erstmalig Pläne für Kreisverkehrslösung in Waldkirchen gezeigt Im Rahmen des Verkehrsgesprächs sind mit Blick auf anstehende Projekte erstmalig auch Pläne für eine Kreisverkehrslösung in Waldkirchen vorgestellt worden: So ist auf der Staatsstraße 2131 Passau – Jandelsbrunn in Waldkirchen ein einspuriger Kreisel mit sechs Zufahrten mit einem sehr großen Durchmesser von 70 Meter geplant und untersucht worden.

„Ein kleinerer Kreisverkehr wäre vor allem für den Schwerlastverkehr nicht befahrbar und unsere Vorgabe lautet: Besser, sicherer, schneller und weniger umwegig als die bisherige Variante“, betont Wufka. Leider zeigt sich, dass diese Kreisverkehrsplanung einige Vorteile, aber auch beträchtliche wirtschaftliche Einbußen in der Bannholzstraße durch Rückstau bei den Anliegern mit sich bringen würde –weitere Überlegungen zur Verbesserung der heutigen Gesamtsituation werden bereits angestellt.

Im Frühjahr 2018 könne man wohl mit neuen Erkenntnissen rechnen. In der anschließenden Diskussion war neben den einzelnen Anliegen der kommunalen Vertreter vor allem eine nördliche Umfahrung der Stadt Passau großes Thema. Erneut machten Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden ihre Standpunkte deutlich und begrüßten in diesem Zusammen das neu eingerichtete Dialogforum.

„Unverändert sind verständlicher Weise kritische Stimmen da, aber wir haben erstmals die Möglichkeit, dass wir über den Tellerrand hinausblicken – daher können wir auch über Tunnelvarianten nachdenken. Jetzt gilt es miteinander zu reden und diesbezüglich bin sehr zuversichtlich“, schließt MdL Waschler ab und dankt für das rege Interesse und die stetige Auseinandersetzung im Sinne der allgemeinen Verkehrssicherheit.

Auf dem Foto sind zu sehen: MdL Dr. Gerhard Waschler, Ludwig Prügl, Leitender Baudirektor Robert Wufka, Rudolf Müller, Josef Lamperstorfer, Renate Cerny, Josef Putz, MdL Max Gibis, Georg Silbereisen, Hans Binder, Helmut Willmerdinger, Heinz Pollak und Bezirksrat Josef Heisl.

Passau