Analysieren, was der richtige Weg ist
„Angerer“ begrüßen „Dialogforum“ zur Nordtangente

31.10.2017 | Stand 02.08.2023, 15:48 Uhr
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Der Vorschlag, ein „Dialogforum“ für die Entscheidungsfindung der umstrittenen Nordtangente/Nordumfahrung einzurichten, stößt bei den „Angerern“ auf große Zustimmung.

PASSAU In der festgefahrenen Debatte um die umstrittene Nordtangente ist der Vorschlag der Obersten Baubehörde im Innenministerium, ein Dialogforum für alle Beteiligten einzurichten, ein erster und wichtiger Schritt – wir „Angerer“ freuen uns darauf, unsere Ideen mit einzubringen, um letztlich ein Ergebnis mit breitem Konsens zu erreichen. Das haben die Angerer auch bereits dem Chef der Obersten Baubehörde, Ministerialdirigent Karl Wiebel, in einem Brief mitgeteilt.

„Wir hoffen natürlich, dass dieses Ergebnis dann auch wirklich eine deutliche Entlastung des Angers von unerträglichen Lärm- und Schadstoffbelastungen bringt“, sagt Angerer-Sprecher Max Moosbauer.

Positiv sei in jedem Fall, die Absicht dieses Forums, von Grund auf zu analysieren, was der richtige Weg sei.

„Da ist dann – wie erst in diesen Tagen – natürlich das Gerede der Befürworter der Nordtangente von der angeblichen Kirchturmpolitik der Verantwortlichen in Passau überhaupt nicht dienlich. Und wenn von dieser Seite immer wieder die Verkehrsbelastung am Anger als Argument für die Nordtangente ins Feld geführt wird, dann sollte auch gesagt werden, was diese dann an Entlastung bringen würde – so gut wie nichts! Laut dem Verkehrsentwicklungsplan (dem die GEVAS-Studie 2009 zugrunde liegt) passieren täglich ca. 39.000 Fahrzeuge den Anger. Die Nordtangente würde demnach eine Verringerung von circa 17 Prozent bedeuten – das sind gerademal knapp 6.600. Mit dann immer noch unerträglichen 32.400 Fahrzeugen, wären wir aber nach wie vor einer der traurigen Spitzenreiter in Bayern. 

Um es jetzt mal ganz deutlich zu sagen: Wir Anwohner vom Anger sind es langsam leid, immer wieder als Argument für ein untaugliches Verkehrskonzept herhalten zu müssen“, so Moosbauer.

Deshalb bringen auch „Die „Angerer“ die Forderung nach einem großräumigen Verkehrskonzept für die gesamte Region in die Debatte ein. Ein Konzept auch für die ferne Zukunft, das in mehreren Phasen erreicht werden könnte. Erste Maßnahmen könnten die wirkungsvolle Ertüchtigung der tatsächlichen Nordumfahrung, des Autobahnzubringers Hutthurm-Aicha, sowie der Ausbau eines attraktiven Schienen- und Busverkehrs sein. Dazu gehörten auch intelligente Lösungen für den Quell- und Zielverkehr nach Passau.

In einer weiteren Phase könnte dann der von den „Angerern“ entwickelte „Stadt-Tunnel“ wie eine Art Modul in ein großes, regionales Verkehrskonzept eingearbeitet werden. Ein Verkehrskonzept, das dann die tatsächlichen Erfordernisse der nächsten Jahrzehnte berücksichtigt. Denn die Zukunft stellt an uns heute andere Herausforderungen als nur die Bewältigung des Verkehrs.

Moosbauer: „Und da darf man ruhig auch ein wenig Phantasie spielen lassen, denken wir beispielsweise an selbstfahrende Fahrzeuge und die Tatsache, dass schon heute immer weniger junge Leute ein eigenes Fahrzeug haben“.

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