Interessante Führung
Kloster Seeon ist einen Besuch wert

18.06.2018 | Stand 04.08.2023, 4:59 Uhr
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Auf Einladung der Bezirksrätin Claudia Hausberger besuchten 30 Personen aus dem Landkreis Mühldorf das Kloster Seeon.

MÜHLDORF Frau Amann, die im Kloster für den Kulturbereich mitzuständig ist, erklärte den Gästen, dass das Kloster auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Sie erwähnte unter anderem folgende, für das Kloster wichtige Eckdaten. Es wurde 994 als Benediktinerkloster von Pfalzgraf Aribo I. und seine Gemahlin Adala gegründet.  Im Jahr 1561 vernichtete ein Brand einen Großteil des Klosters, verschont blieben Kirche, Abtskapelle und Hospital. Im Jahr 1852 wurde „Bad Seeon“ an Dona Amélie , die in Lissabon residierende Witwe Kaiser Pedros I. von Brasilien gekauft. Im Jahr 1873 erwirbt Fürst Nikolaus Romanowskij, 4. Herzog von Leuchtenberg, mit der Zarenfamilie Romanow verwandt, die Gebäude als Wohnsitz. Nach seinem Tod lassen die beiden Söhne den Seeoner Baukomplex 1892 zum Schloss umgestalten. 1934 wurde das Schloss durch den Großindustriellen Dr. Max Wiskotter ersteigert, der es an die NSDAP zur Einrichtung einer SA-Schule; zugleich Teilnutzung durch den Reichsarbeitsdienst vermietete. Im Jahr 1986 wurde es vom Bezirk Oberbayern gekauft und 1993 nach längerer Renovierungszeit als Kultur-und Bildungszentrum wiedereröffnet. Wichtig für Seeon war auch, dass zwischen 1761–1780 öfters Wolfgang Amadeus Mozart zu Gast war, da Seeon in dieser Zeit zum Bistum Salzburg gehörte. Während der Führung kam die Gruppe auch in die 1757 erbauten Abtskapelle St. Nikolaus, deren Stukkaturen vom bedeutenden Stukkateur des süddeutschen Rokokos, Johann Michael Feichtmayer, stammen.  Zum Abschluss besuchten die Gäste dann die Klosterkirche St. Lambert mit der einzigartigen Ausmalung mit Renaissancefresken von 1579.

Mühldorf a.Inn