Zeugen für Menschlichkeit
Ausstellung über den christlichen sudetendeutschen Widerstand

18.06.2018 | Stand 04.08.2023, 5:44 Uhr
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Die Ausstellung „Zeugen für Menschlichkeit“ über den christlichen sudetendeutschen Widerstand von 1938 bis 1945 ist noch bis 24.Juni 2018 in der Waldkraiburger Christkönig-Kirche und danach vom 26. Juni bis 4. Juli 2018 im Pfarrzentrum Maria Schutz in Waldkraiburg zu sehen. Der Eintritt ist frei.

MÜHLDORF Die Ausstellung informiert über die Schicksale und Lebenswege von zehn sudetendeutschen NS-Gegnern, die sich aus christlicher Überzeugung gegen den Nationalsozialismus stellten und dafür mit ihrem Leben bezahlten. Sie wurden entweder hingerichtet oder kamen in den Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau um. Die Lebensgeschichte der fünf Priester, zwei Ordensschwestern und drei Laien aus dem Sudetenland sind in Bildern und in Texten der Schriftstellerin Wolftraut de Concini festgehalten, die die Persönlichkeiten herausarbeitet. Die Porträtierten stehen stellvertretend für Christen, die sich dem Nationalsozialismus entgegenstellten und deren Namen teilweise in einem Gedenkbuch im Rahmen der Ausstellung festgehalten sind.    

Im Jahr 2005 gerieten die Schicksale der sudetendeutschen Antifaschisten in den Blick der Öffentlichkeit, nachdem die Tschechische Regierung unter Ministerpräsident Jiři Paroubek deren Anerkennung zum Ausdruck brachte und sich für die Vertreibung entschuldigte. In Folge wurde ein Projekt zur Erforschung der Schicksale und Opfer der Antifaschisten initiiert, dessen Ergebnisse in die Ausstellung „Vergessene Helden“ einfloss. An diese Ausstellung und an die

Anerkennungsgeste der Regierung Paroubek knüpft die Ausstellung „Zeugen für Menschlichkeit“ an, ergänzt um Forschungsarbeiten zum christlichen Widerstand im Sudetenland und der Verfolgung der Priester während der Zeit der Nationalsozialisten.

„Zeugen für Menschlichkeit“ ist ein deutsch-tschechisches Gemeinschaftsprojekt der Ackermann-Gemeinde in München und der Sdružení Ackermann-Gemeinde Prag sowie der Tschechischen Christlichen Akademie in Prag. Die Schirmherrschaft haben Ministerpräsident Bohuslav Sobotka, Vorsitzender der Regierung der Tschechischen Republik, und Erzbischof Dominik Kardinal Duka, Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz, inne. 

 

Die Ausstellung kann über die Ackermann-Gemeinde München ausgeliehen werden.

Mühldorf a.Inn