Zukunftsprojekt Waldkraiburg
Infos zu Gesellschaften und Stadtentwicklung

14.03.2018 | Stand 24.07.2023, 23:49 Uhr
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Am 13. März 2018 fand im Haus der Kultur eine gut besuchte Informationsmesse und Infoveranstaltung für interessierte Waldkraiburger statt

WALDKRAIBURG Von 18 bis 19 Uhr konnte man sich an zahlreichen Infoständen über laufende Projekte, Institutionen oder gemeinnützige Einrichtungen informieren. Mit dabei waren unter anderem die Freiwillige Feuerwehr mit neuer Drehleiter, der Seniorenbeirat, die Freiwilligenbörse, die Aktionsgemeinschaft Fair Trade, die Stadtwerke, die Stadtbau, die Stadtverwaltung und das Projekt ISEK. Als Zuckerl konnten die Besucher an einem Gewinnspiel mit attraktiven Preisen teilnehmen. Die Gewinner wurden dann zu Ende der Veranstaltung ausgelost.

Um 19 Uhr startete dann die offizielle Bürgerversammlung im kleinen Saal des Hauses der Kultur, die erstmals live auf Facebook übertragen wurde. Bürgermeister Pötzsch begrüßte die Waldkraiburger und freute sich über deren zahlreiches Erscheinen. Er erläuterte, dass in Waldkraiburg innerhalb eines multikulturellen Umfelds ein sehr gutes Miteinander gelebt werde. Die Flüchtlings-Dependance sei voll ausgelastet. Im Großen und Ganzen funktioniere die Flüchtlingsunterbringung sehr gut. Um die Einrichtung gäbe es Belästigungen und Beeinträchtigungen, die aber vor allem Streitigkeiten unter den Flüchtlingen geschuldet wären. Aufgrund einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Einrichtung, Sicherheitsdienst und Polizei müsse keiner Angst haben, im Stadtpark spazieren zu gehen.

Pötzsch freute sich, dass die Feuerwehr nun eine neue Drehleiter bekommen habe. Er betonte, dass die vier Wehren rund um Waldkraiburg mit 187 Einsatzkräften über 410 Einsätze gefahren haben und einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft leisten würden.

Das Stadtoberhaupt wies außerdem auf die Notwendigkeit hin, für die anstehenden Projekte, wie Schulsanierungen, Waldbad und Rathaus neue Schulden aufzunehmen. Die Zahlen seien aber soweit im Griff, sodass diese zusätzlichen Ausgaben dargestellt werden könnten.

Da die Geburten in den letzten zwei Jahren stark angestiegen seien (240 Geburten im Jahr 2017), würden für die Zukunft 5 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt, um Betreuungsplätze schaffen zu können. Eine Elternumfrage zum zukünftigen Bedarf wird derzeit ausgewertet. Auch die Kinderbetreuung an Schulen stelle laut Pötzsch eine große Herausforderung für die Stadt dar. Immer mehr Betreuunungsplätze und Lehrer würden benötigt werden. Dennoch sei die Stadt mit der Betreuung der Schüler auch in Ferienzeiträumen sehr gut aufgestellt. Für die Zukunft müsse man sich aufgrund der großen Nachfrage nach Nachmittags - und Ferienbetreuung etwas einfallen lassen. Hier hätte sich das Kombimodell Hort/Schule in einem Gebäude bewährt und man müsse an allen Schulstandorten Anstrengungen unternehmen, um Räumlichkeiten zu schaffen. Zusätzliche Projekte, wie die Erweiterung der Förderschule, die Sanierung des Gymnasiums und die Realschule würden den Kreistag bewegen und viel Geld kosten.

Bezüglich der Zukunft des Rathauses in Waldkraiburg veranschaulichte Pötzsch die Notwendigkeit einer Sanierung beziehungsweise eines Neubaus an konkreten Beispielen, wie der undichten Tiefgarage, der maroden Fassade oder dem undichten Dach. Auch diese Maßnahme könne man ebenso wenig in kleinen Schritten umsetzen, wie das Projekt Waldbad. Ein neuer Standort für das Rathaus sei noch nicht fixiert - das Vorhaben würde im Stadtrat weiter diskutiert.

Der Bürgermeister gab im Anschluss einen Kurzüberblick zum Thema Neubau/Sanierung Waldbad und betonte nochmals, dass es in der heutigen finanziellen Situation vieler Gemeinden nicht mehr selbstverständlich sei, ein Freibad betreiben zu können. Pötzsch erläuterte die Chronologie des Brennpunkt-Themas Waldbad und wies auf den Bürgerentscheid am 13. Mai 2018 hin. Zum Schluss seiner Einleitung zählte er noch weitere wichtige Projekte und Baumaßnahmen auf.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Waldkraiburg, Herbert Lechner, übernahm das Wort und stellte den Bürgern die Unternehmensbereiche der Stadtwerke sowie die Geschäftszahlen aus 2016 vor. Die Stadtwerke seien seit 2012 in der Defizitzone, da alle Sporteinrichtungen, die ja von den Stadtwerken verwaltet werden, hohe Betriebsdefizite einfahren würden. In Kürze starten die Vorbereitungsmaßnahmen, um das Waldbad fit für die Saison zu machen. Allein das Waldbad verursache ein jährliches Defizit von ca. 800.000 Euro. Nach einer Aufzählung erfolgreich umgesetzter Projekte und Erläuterungen zum aktuellen Netzausbau appellierte Lechner an die Bürger, den Stadtwerken die Treue zu halten und sich nicht von Billiganbietern auf Kosten des Services verführen zu lassen.

Im letzten Teil der Veranstaltung stellte sich Götz Kessler als neuer Vorstand der Stadtbau Waldkraiburg vor und vermittelte den Bürgern Zahlen und Fakten rund um die Geschäftsfelder der Baugesellschaft, die sowohl private als auch gewerbliche Immobilien errichtet und verwaltet. Etliche Baumaßnahmen seien für 2018 geplant - darunter als Schwergewicht die Sanierung der Fassade der Grundschule an der Graslitzer Straße mit ca. 1.050.000 Euro Kosten. Die Stadtbau zeichne angesichts drohender Grundstücks - und damit Mietpreissteigerungen durch den Bau der A 94 für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für die Waldkraiburger Bürger verantwortlich.

Die anschließende Fragerunde war nach zwei Fragen beendet und es wurden die glücklichen Gewinner des Gewinnspiels ermittelt sowie die Preise von Bürgermeister Pötzsch überreicht.

Mühldorf a.Inn