„Nichts unversucht lassen“
Widerstand gegen den SuedOstLink auf allen Ebenen

03.08.2020 | Stand 24.07.2023, 19:50 Uhr
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Widerstand gegen die Gleichstromtrasse SuedOstLink: Die Gemeinde Essenbach (Lkr. Landshut) will „nichts unversucht lassen.“

Essenbach. Die Gleichstromtrasse SuedOstLink stößt in Essenbach seit langem auf breiten Widerstand. Konkret lehnt die Gemeinde den Verlauf der erdverkabelten Leitung und die Platzierung des notwendigen Konverters auf freier Flur ab. Außerdem wehrt man sich gegen die geplante Verbindung des Konverters mit dem Netzverknüpfungspunkt mittels einer Freileitung. Weitere Freileitungen drohen, da der Strom, den der SuedOstLink in die Region transportier, wieder abgeleitet werden müsste, ist sich die CSU-Fraktion im Essenbacher Gemeinderat sicher. Hauptkritikpunkt ist aber, dass der SuedOstLink wohl mit der doppelten Strommenge realisiert werden soll – anders, als bisher kommuniziert: Vier Gigawatt statt zwei Gigawatt könnten der Region bald drohen.

Die Gemeinde möchte deshalb „nichts unterversucht lassen“, um mit ihren Forderungen durchzudringen, wie es in der Resolution des Gemeinderats heißt. Mit der Resolution bat der Gemeinderat den Staatssekretär im Bundesumweltministerium Florian Pronold, Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger und Bundestagsabgeordneten Florian Oßner offiziell um Unterstützung der Anliegen der Marktgemeinde. Dass alle drei der Einladung zu einer Podiumsdiskussion folgten, hatte zunächst Hoffnung gemacht. Etwas ernüchtert ging man dann allerdings aus der Veranstaltung in der Eskara, wie Fraktionssprecher Karl-Josef Wenninger deutlich macht. „Wir sind enttäuscht von Wirtschaftsminister Aiwanger, dass er nicht zugesagt hat, sich für die Marktgemeinde Essenbach einzusetzen“, bekennt Wenninger. Lediglich Bundestagsabgeordneter Florian Oßner hatte auf dem Podium klargemacht, sich weiterhin mit allen Mitteln für die Belange der Region stark zu machen. Diese Absichten bekräftigte Oßner nun gegenüber der Fraktion: „Ich stehe im laufenden Kontakt mit der Bundesnetzagentur sowie dem Wirtschaftsministerium in Berlin, aber auch mit den Initiativen vor Ort. Aus diesem Grund war auch im Februar Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu Gast in Essenbach. Die Forderung nach einer gerechten Lastenverteilung der Energiewende und einer Planung mit Augenmaß unterstütze ich deshalb ohne Wenn und Aber“.

Ebenfalls seit Beginn steht der Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier an der Seite der Fraktion: „Seit Jahren kämpfen wir nun für eine vernünftige Lösung. Und seit Jahren werden unsere konstruktiven Vorschläge oft sehr oberflächlich vom Netzbetreiber Tennet abgewiegelt“, so Radlmeier.

Alle zusammen wollen dennoch nicht nachlassen: Sowohl in München als auch in Berlin werde man in den zuständigen Wirtschaftsministerien die Forderungen der Region weiter anbringen. Man hoffe auf eine überparteiliche Unterstützung der Anliegen, so die Fraktion.

Landshut