Kampf gegen Corona
Peter Dreier sagt „Danke!“

09.04.2020 | Stand 03.08.2023, 14:59 Uhr
−Foto: n/a

Seit Wochen bestimmt das Corona-Virus den Alltag – im beruflichen wie auch privaten Bereich. Indexfälle, Ausgangsbeschränkungen, Testabstriche sind Begriffe, die zum täglichen Sprachgebrauch gehören. Jetzt bedankt sich Landrat Peter Dreier bei Helfern und Bürgern – und nennt aktuelle Zahlen.

Landshut. „Auch wenn der Kampf noch lange nicht ausgestanden ist, möchte ich jede Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen“, erklärt Landrat Peter Dreier. So lobt er vor allem auch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die seit Wochen jeden Tag von früh bis spät im Haus oder auf Außendienst sind, Kontaktpersonen ermitteln, über Testergebnisse informieren und Quarantänemaßnahmen aussprechen und vieles mehr leisten. Denn auch wenn dem Gesundheitsamt bereits einige Kräfte zugewiesen wurden, ist die „Kern-Mannschaft“ dennoch weiter besonders gefordert. Deshalb bittet der Landrat im Namen der Mitarbeiter auch um Verständnis, wenn nicht jede Bescheinigung sofort ausgestellt werden kann oder womöglich etwas Wartezeiten entstehen.

Seit Beginn des Infektionsgeschehens vor rund vier Wochen wurden in Stadt und Landkreis Landshut insgesamt 711 Corona-Infektionen festgestellt, davon sind bereits 224 wieder genesen und konnten die häusliche Quarantäne verlassen. Die Zahl der Kontaktpersonen liegt bei 2.799. 21 Personen sind verstorben, bei denen ein Zusammenhang mit dem Corona-Virus möglich ist. (Stand: 9. April, 17 Uhr)

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz hat nach dem Feststellen des Katastrophenfalles ihre Arbeit genommen und ist mittlerweile jeden Tag rund um die Uhr besetzt. Im Mehrschichtbetrieb kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Dokumentation der Lage, akquirieren Material, werten Bedarfsabfragen aus, teilen die freiwilligen Helfer ein. „Diese Arbeit verlangt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die normalerweise in den unterschiedlichsten Bereichen im Landratsamt tätig sind, viel ab – deshalb gilt allen mein Dank, die sich hier einbringen und großartige Unterstützung leisten.“ Denn die Vorräte an Schutzmasken, Kittel und Handschuhe müssen gut geplant werden, damit die medizinischen und pflegerischen Bereiche weiter mit diesen wichtigen Schutzgütern versorgt werden können.

Eine wichtige Rolle kommt auch den Örtlichen Einsatzleitern zu, die das zentrale Materiallager im Landkreis verwalten und die Feuerwehrkräfte koordinieren. Denn die Schutzausrüstung wird an einem Punkt im Landratsamt angeliefert und von dort aus durch die helfenden Hände der Feuerwehrler vor Ort an die Alten- und Pflegeheime bzw. Arztpraxen verteilt. „Egal ob am Abend oder am Wochenende – auch hier sind unsere Feuerwehrkräfte allzeit bereit und helfen, wo sie nur können“, lobt Dreier diesen Einsatz.

Das große bürgerschaftliche Engagement spiegelt sich nicht nur bei den Feuerwehren wieder: Viele ehrenamtliche Unterstützergruppen haben sich in den Gemeinden bereit erklärt, die Corona-Risikogruppen zu unterstützen, sei es als ehrenamtliche Einkaufshilfen oder das Nähen von Mund- und Nasenmasken. Die vom Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bereit gestellten Vlies-Rollen werden vom Landkreis geschnitten an die Gemeinden geliefert, die diese entweder an lokale Nähereien als Auftrag vergeben können oder sie anderen fleißigen Näherinnen zur Verfügung stellen können. Die selbstgenähten Masken eignen sich zwar nicht zur Verwendung im medizinischen Bereich, damit könnten aber beispielsweise auch an die Erzieherinnen in den Kindertagesstätten oder das Supermarkt-, Bäcker- oder Metzgereipersonal bedacht werden. Die Stoff-Zuschnitte werden Mitte kommender Woche (Mittwoch/Donnerstag) an die Gemeinden geliefert.

Die Corona-Krise trifft auch die regionale Wirtschaft sehr hart. Trotz allem haben viele Firmen reagiert und sich eingebracht, um dem Material-Engpass bei Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel entgegen zu wirken. Seien es die Spenden von Alkohol, das Mischen von Desinfektionsmitteln, die Bereitstellung von Schutzmaterial oder das wichtige Vermitteln von Zulieferern: „Die regionalen Firmen haben keine Mühen gescheut, uns in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Das beweist ein weiteres Mal, wie tief verwurzelt diese Firmen auch in unserer Region sind“, zeigt sich Dreier dankbar.

„Systemrelevant“ ist einer der Begriffe, die durch die Corona-Krise einen neuen Stellenwert bekommen haben. Seien es die Mitarbeiter in den Altenheimen, Supermärkten, LKW-Fahrer und alle, die in ihren Firmen eisern die Stellung halten: „Ihr haltet den Betrieb unserer Gesellschaft am Laufen“, zeigt sich Dreier anerkennend. Denn Zusammenhalten ist das Gebot der Stunde.

Die ambulante Versorgung der Bevölkerung zu sichern ist vor allem in diesen Zeiten eine besondere Herausforderung für die niedergelassenen Ärzte, die nicht nur durch das Infektionsgeschehen in besonderem Maße belastet sind. Die Schwerpunktpraxis im Rosenhof in Ergolding soll eine Entlastung bieten – sie ist auch über das Osterwochenende täglich von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Hier werden ausschließlich Patienten mit Atemwegsinfekten behandelt. Die Betroffenen sollen sich unbedingt zuvor unter Telefon 0871 9758080 anmelden und bestenfalls bereits mit einer eigenen Mund-Nasen-Maske in die Praxis kommen. Hier können im Bedarfsfall auch Test-Abstriche von konkreten Verdachtsfällen genommen werden. Die Screeningstation am Landshuter Messegelände ist sowohl am Karfreitag als auch am Ostermontag von 10.00 bis 15.00 Uhr besetzt. Am Samstag und Ostersonntag ist sie geschlossen. Hier können weiter Zuweisungen über die Hotline 116 117 oder über das Bürgertelefon des Landkreises vorgenommen werden.

Eine wertvolle Unterstützung bildet auch das medizinische Bürgertelefon von Stadt und Landkreis Landshut, bei dem Ärzte im Ruhestand besorgte Bürgerinnen und Bürger individuell informieren und beraten. „In den ersten Wochen, aber auch jetzt helfen die Mediziner uns enorm, da sie mit ihrem Sachverstand die vielen Fragen unserer Bevölkerung in diesem so sensiblen Bereich beantworten können. Ein herzliches Vergelt’s Gott für dieses Engagement!“, so Dreier. Das Bürgertelefon macht über das Osterwochenende Pause: Ab Dienstag sind die Mediziner wieder von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr an den Telefonen. Die Nummern des Bürgertelefons: 0871 408-1805, -1806, -1807.

Seinen großen Dank richtet Dreier auch an die Belegschaft der regionalen Kliniken, das Pflegepersonal, die Ärzte und alle Verantwortlichen, die seit Wochen rund um die Uhr im Einsatz sind: „Sie haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Kapazitäten zu schaffen, damit sowohl die Covid-Patienten mit schwerem Verlauf als auch die medizinische Versorgung aller Notfälle und Patienten weiter gesichert ist.“ Derzeit melden die Kliniken in der Region weiterhin stabile Zahlen – so befinden sich derzeit 75 Personen in stationärer Behandlung. Hinzu kommen 19 Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Zahlen sind seit einigen Tagen stabil, was Landrat Dreier verhalten positiv stimmt: „Die Ausgangsbeschränkungen zeigen offenbar Wirkung. Deshalb bitte ich alle nochmals inständig, sich auch über das Osterwochenende an die Ausgangsbeschränkungen zu halten. Sie können das schöne Wetter natürlich für Spaziergänge mit der engsten Familie draußen nutzen. Doch bitte besuchen Sie keine Verwandten oder laden Freunde zu sich ein. Auch wenn es schwerfällt – aber wir müssen jetzt diszipliniert bleiben, damit wir die Ausbreitung des Virus weiter eindämmen können.“

Landshut