Wohnraum für 1.000 Leute
Eller plant das große Ding im Westen

05.02.2020 | Stand 13.09.2023, 1:49 Uhr
−Foto: n/a

Auf dem ehemaligen Hitachi-Gelände sollen rund 400 Wohnungen, Gewerbe und ein Kindergarten entstehen.

Landshut. Landshut braucht Wohnungen. Dringend! Die Nachricht aus dem Bausenat ist deshalb eine gute: Auf dem ehemaligen Hitachi-Gelände, es gehört der Eller Group, soll massive Wohnbebauung entstehen. „Es wird kein neues Stadtviertel, das ist übertrieben“, sagt Landshuts Immobilien-Haudegen Johann Eller bescheiden. Und fügt dann an: „Es soll Wohnraum für nur 1.000 Leute entstehen.“Auf den Gedanken, dass da jemand ein komplett neues Stadtviertel aus dem Boden stampft, könnte man also schon kommen, angesichts der Dimensionen, von denen hier die Rede ist. Eller spricht auf Anfrage von rund „400 Wohnungen“, die in der Nachbarschaft zum Gewerbegebiet im Westen der Stadt, zur Flutmulde und dem Stadtteil Löschenbrand entstehen sollen.Vor allem die nahe gelegene Flutmulde macht die Lage so attraktiv und einen Teil der geplanten Wohnungen besonders hochwertig. Es sollen aber nicht nur Luxus-Appartements für Besserverdiener entstehen. Ein erheblicher Anteil der Wohnfläche, das hat Eller der Stadt Landshut vorgeschlagen, soll auf den östlich gelegenen Gewerbeflächen, die an Löschenbrand angrenzen, speziell für „günstigen Wohnraum zur Verfügung stehen“.Zwei Konzepte wurden am Freitag im Bausenat präsentiert. In beiden Fällen sollen die Wohnungen in bis zu siebenstöckigen Gebäuden entstehen. Die könnten in einer sogenannten Blockrandbebauung realisiert werden, die Riegel würden dann in Reih und Glied stehen, oder punktuell auf dem Gelände platziert werden, was ein parkähnliches Wohnen ermöglichen würde. Das Baureferat schlug dem Bausenat vor, diese zweite Variante weiterzuverfolgen, alleine schon „aus Gründen der Anpassung an den Klimawandel“. Dieses Konzept soll nach dem Willen der Behörde dem Gestaltungsbeirat vorgeschlagen werden.„Das ist eine vernünftige Sache“, sagt Eller über das Projekt und erwähnt fast beiläufig, dass auch eine Kindertagesstätte entstehen soll. Kein Geheimnis ist es auch, dass Eller, der im Jahr 2018 beim Landshuter Brauhaus eingestiegen ist, mit der Brauerei auf das Hitachi-Gelände ziehen will.In nichtöffentlicher Sitzung hatte sich der Bausenat bereits im April 2019 mit dem Projekt befasst. In der Zwischenzeit wurde das Sachverständigenbüro Büro Hoock & Partner mit der Untersuchung der schalltechnischen Machbarkeit beauftragt. Das kam zu dem Ergebnis, dass auf Basis der jetzigen Genehmigungs- und Festsetzungssituation ein Heranrücken von Wohnbebauung an das Gewerbe bei entsprechenden Schallschutzmaßnahmen möglich ist.Es sieht also ganz so aus, als ob ein Teil der ehemaligen Hitachi-Hallen bald Geschichte sein werden. Einen Nutzen hatten die alten Gebäudeteile, sie enthalten zum Teil die ehemaligen Reinräume für die Chipherstellung, sowieso nicht mehr gehabt.

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