Sorge wegen 186 Wohneinheiten im Klötzlmüllerviertel
BMI schaltet sich in Diskussion um massive Wohnbebauung ein

30.08.2019 | Stand 13.09.2023, 0:18 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: Foto: Schmid (

Gegen die geplante massive Wohnbebauung auf dem ehemaligen Gelände der Bayerischen Milchindustrie im Klötzlmüllerviertel in Landshut regt sich Widerstand bei den Anwohnern. Eine Bürgerinitiative macht gegen das Projekt mit 186 Wohneinheiten – geplant waren ursprünglich viel weniger – mobil. Es gibt auch Befürchtungen, dass das Gelände trotz Sanierung immer noch durch die einstmalige Nutzung mit Schadstoffen belastet sein könnte. Erst in der letzten Woche wurde dem OB eine Unterschriftenliste überreicht. Jetzt schaltet sich in die Diskussion die Bayerische Milchindustrie ein und sucht den Dialog mit den besorgten Anwohnern, wie sie am Freitag mitteilte.

LANDSHUT „Wir haben ein offenes Ohr für Anregungen und Bedenken von Anwohnern und Nachbarn sowie die Wünsche der Stadt und arbeiten kontinuierlich mit der Stadt an den notwendigen Gutachten“, betont Dr. Thomas Obersojer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Milchindustrie eG.

Mit den Vertretern der Bürgerinitiative und der Stadt Landshut sei die BMI bereits in Kontakt, um persönlich ins Gespräch zu kommen. Jetzt sind mehrere Informationsveranstaltungen – beginnend im vierten Quartal 2019 – geplant, mit dem Ziel, sämtliche Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Abständen über die Planungen zu informieren und für alle Interessierten eine Kommunikations-Plattform zu schaffen.

„Jeder soll mitreden können und dafür ist eine gemeinsame Informationsgrundlage und ein transparenter Austausch das Wichtigste“, so Obersojer. Um das bauliche Vorhaben bezüglich Grundwasser, Klima und Bestandsbebauung beurteilen zu können, werden und wurden von der Stadt Landshut bereits verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben, die im Rahmen der Informationsveranstaltungen vorgestellt werden.

Aus Sicht der BMI bringt das Projekt auch Vorteile für die Anwohner. Die Planungen sehen vor, das ehemalige Werksgelände mit zwei Brücken über den Klötzlmühlbach mit dem bereits bebauten nördlichen Grundstücksteil zu verbinden. „Dadurch entsteht ein direkter Anschluss unter anderem zum städtischen Kindergarten am Brauneckweg sowie eine deutlich verbesserte Anbindung aller Bewohner in Richtung Watzmannstraße“, erklärt Obersojer. Durch den Rückbau der betonierten Uferbefestigungen wurde außerdem der natürliche Lauf des Klötzlmühlbachs wiederhergestellt und der Bach durch neu angelegte Wege für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar.

Aus dem aktuellen Mischgebiet werde zudem ein reines Wohngebiet. „Das bedeutet im Vergleich zur früheren Industriebebauung mehr Grünflächen, weniger Verkehr – insbesondere durch wegfallenden LKW- und Nachtverkehr – sicherere Wege, weniger Emissionen und insgesamt niedrigere Bauhöhen.“ Obersojer: „Eine Umgestaltung unseres ehemaligen Industriegeländes hin zu einem modernen, familienfreundlichen ‚Zwei-Brücken-Viertel am Klötzlmühlbach‘ hat viele Vorteile. Unser Ziel ist es, im Einvernehmen mit den Nachbarn neuen attraktiven Wohnraum für Landshut zu schaffen.“

Landshut