Eishockey-Förderung
Landesleistungszentrum bleibt weitere 25 Jahre am Gutenbergweg

28.08.2019 | Stand 04.08.2023, 6:22 Uhr
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Seit 1980 betreibt der Bayerische Eissport-Verband (BEV) in der Städtischen Eissportanlage am Gutenbergweg sein Landesleistungszentrum (LLZ) für Eishockey. Jetzt haben die Stadt Landshut und der Verband den entsprechenden Nutzungsvertrag erneuert: Präsident Dieter Hillebrand und Oberbürgermeister Alexander Putz unterzeichneten die Vereinbarung, die für 25 Jahre gilt. Letztlich werde damit nur das festgeschrieben, „was seit Jahrzehnten gelebte Praxis zwischen den beiden Partnern ist“, wie es OB Putz formulierte. An der jahrzehntelangen, guten Zusammenarbeit werde sich folglich nichts ändern.

LANDSHUT Das LLZ umfasst räumlich die Eishalle 2 sowie die dazugehörigen Nebeneinrichtungen, konkret vier Umkleidekabinen im Erdgeschoss sowie Büro- und Lagereinrichtungen im 1. Obergeschoss der Eissportanlage. Darüber hinaus gestattet die Stadt dem BEV im Rahmen des LLZ auch die Mitnutzung der Eishalle 1 – das alles übrigens wie bisher kostenfrei. Im Gegenzug kommt die Stadt bei Baumaßnahmen regelmäßig in den Genuss staatlicher Förderung: So wurde für die in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführte Sanierung der Eishalle 2, die nicht zuletzt auch für den öffentlichen Publikumslauf genutzt wird und damit der gesamten Bürgerschaft zugutekommt, ein staatlicher Zuschuss von knapp einer Million Euro gewährt. Und die kürzlich abgeschlossene Instandsetzung des Funktionsbaus wird voraussichtlich mit etwa 390.000 Euro gefördert. Die Betriebskosten für die dem BEV ganzjährig überlassenen Räumlichkeiten muss der Verband auch weiterhin aus eigener Tasche bezahlen.

Dass trotz der im Wesentlichen unveränderten Nutzungsbedingungen überhaupt eine neue Vereinbarung abgeschlossen werden musste, liegt an den oben beschriebenen, umfassenden Bautätigkeiten, die in der jüngeren Vergangenheit im Bereich des LLZ vorgenommen wurden. Daher bildete der aus dem Jahr 1999 stammende, nun hinfällig gewordene Nutzungsvertrag die örtlichen und organisatorischen Gegebenheiten vor Ort nicht mehr korrekt ab und musste entsprechend angepasst werden.

Verbandschef Hillebrand würdigte am Rande der Vertragsunterzeichnung im Rathaus das hohe Engagement der Stadt für den Eissport: „In Landshut finden wir ideale Bedingungen für unser Landesleistungszentrum vor. Auch von den Sportlern bekommen wir nur positive Rückmeldungen: Alle unsere Teams sind regelmäßig im LLZ aktiv, weil wir hier diverse Lehrgänge und Trainingslager abhalten“, so Hillebrand. „Deshalb hat übrigens fast jeder Nationalspieler, der aus Bayern stammt, zumindest einen Teil seiner Ausbildung in Landshut absolviert.“ Insofern dürfe sich die Stadt zurecht einen gebührenden Anteil an den jüngsten Erfolgen insbesondere der deutschen Herren-Auswahl zuschreiben, die 2018 mit Olympia-Silber ihren bisher größten Erfolg feierten. „Viele dieser Spieler haben wie das damalige Trainerteam um Marco Sturm und Christian Künast in Bayern das Eishockeyspielen gelernt“, betonte Hillebrand. „Darauf dürfen wir gemeinsam stolz sein.“

Oberbürgermeister Alexander Putz griff Hillebrands Worte gerne auf. „Landshut ist eine Eishockeystadt – und wir hatten in den vergangenen Jahren wirklich viel Grund zum Feiern: 2016 und 2017 die beiden Stanley-Cup-Siege von Tom Kühnhackl, der ja gebürtiger Landshuter ist und beim EVL ausgebildet wurde. Dann die angesprochene Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018, an der neben den Trainern Marco Sturm und Christian Künast mit Gerrit Fauser und Felix Schütz zwei weitere ehemalige Landshuter Spieler aktiv beteiligt waren. Und im Mai 2019 natürlich die Oberliga-Meisterschaft des EVL.“ Gerade dieser jüngste Erfolg und der damit verbundene Aufstieg der Landshuter Profis in die DEL 2 habe die Eishockey-Begeisterung in der ganzen Region nochmals gesteigert, so Putz. „Der Zeitpunkt ist ideal, denn die Stadt steckt bekanntlich gerade rund 20 Millionen Euro in die Generalsanierung des Eisstadions. Auch wenn davon nicht zuletzt die Nachwuchsteams des EVL und die Auswahlmannschaften des BEV profitieren werden, ist die öffentliche Akzeptanz für eine solche große Investition natürlich erheblich höher, wenn die sportlichen Ergebnisse der Profimannschaft stimmen.“

Gleichzeitig machte Putz deutlich, dass er für die Stadionsanierung nach wie vor auf finanzielle Unterstützung speziell des Bundes hofft: „Nachbarstädte wie Straubing und Deggendorf haben für ähnlich Baumaßnahmen in jüngster Vergangenheit Fördermittel in Millionenhöhe erhalten“, erinnerte der OB. In diesem Jahr sei Landshut aber leider leer ausgegangen „Es wäre schön, wenn wir 2020 berücksichtigt werden könnten – zumal dieser neue Nutzungsvertrag für das Landesleistungszentrum einmal mehr beweist, dass die Landshuter Eissportanlage für die überregionale Talentförderung überragende Bedeutung besitzt.

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