Querungshilfen in der Altstadt
Fünf Pflastervarianten für einen barrierefreien Übergang

19.06.2019 | Stand 29.07.2023, 6:17 Uhr
−Foto: n/a

Wie der Bodenbelag im Einmündungsbereich der Theaterstraße aussehen könnte, davon haben sich vor kurzem Oberbürgermeister Alexander Putz, Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Baureferatschef Johannes Doll und der Leiter der Bauamtlichen Betriebe, Stefan Weinzierl, ein Bild gemacht. Die Stadt hat dort eine Musterfläche mit verschiedenen Pflasterstein-Ausführungen angelegt.

LANDSHUT Veranschaulicht werden insgesamt fünf Varianten: das Bestandspflaster der Altstadt – jeweils in geschnittener und gefräster Version, zwei Farbvarianten des Belags in der Neustadt und Schirmgasse sowie ein gespaltetes Gestein (Gneis), das die Stadt Kufstein, in der dieses Kopfsteinpflaster großflächig verlegt ist, leihweise zur Verfügung gestellt hat. Hintergrund ist ein im jüngsten Bau- und Verkehrssenat gefasster Beschluss, im Vorgriff auf eine mögliche künftige barrierefreie Erneuerung des Altstadtbelags nun als vorgezogene Maßnahme im Einmündungsbereich der Theaterstraße den Pflasterbelag auszutauschen, um dort einen glatten Übergang zu schaffen. Wie Doll ergänzte, sollen parallel entsprechende Leitsysteme für Sehbehinderte konzipiert werden.

Dem Beschluss gingen diverse Anträge voran, unter anderem des Seniorenbeirats. Darüber hinaus wurde die Verwaltung seitens des Stadtrats beauftragt, eine konkretisierte abschnittsweise Herstellung der Barrierefreiheit in der Altstadt zu konzipieren.

Eine Maßnahme, die Oberbürgermeister Alexander Putz ausdrücklich begrüßt. „Im Sinne der Barrierefreiheit und um den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Bürger gerecht zu werden, ist dies die richtige Entscheidung“, so Putz. Bevor allerdings mit dem Pflasteraustausch im Einmündungsbereich der Theaterstraße begonnen wird, ist zunächst zu klären, welches der zur Wahl stehenden fünf Ausführungen letztlich zum Einsatz kommen wird. Dies soll laut Oberbürgermeister Alexander Putz in einem gemeinsamen Abstimmungsprozess entschieden werden, in den neben dem Stadtrat unter anderem verschiedene Interessengruppen sowie Behörden wie das Landesdenkmalamt und die Regierung von Niederbayern als Fördergeber eingebunden sind. „Für die Entscheidungsfindung und um eine für alle Beteiligten bestmögliche Lösung zu finden, ist der gemeinsame Austausch und die Diskussion im Vorfeld unumgänglich. „Denn bei allem Umsetzungsentschluss muss eine bauliche Veränderung in der guten Stube unserer Stadt sowohl aus funktioneller als auch gestalterischer Sicht wohl überlegt sein“, betonte Putz. Die finanziellen Mittel für den ersten Bauabschnitt sind bereits im Haushalt eingestellt. Mit dem Pflasteraustausch rechnet Doll voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres.

Die Bayerische Staatsregierung hat für die Maßnahme in ihrem Haushalt einen Zuschuss in Höhe von 220.000 Euro gewährt. Vorgesehen war das im Doppelhaushalt des Freistaats eigentlich nicht. Die Landshuter Abgeordnete Jutta Widmann hatte im März die Förderung beantragt und damit begründet, dass Landshut wohl die einzige Stadt in Bayern sei, in der es wegen des Bodenbelags für Senioren nicht möglich sei, sich gefahrlos in der Innenstadt zu bewegen. Gleichzeitig gebe es im Stadtzentrum aber gleich drei Einrichtungen für Senioren, so Widmann in dem Antrag.

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