LAVV justiert nach
Senioren-Tickets sollen billiger werden

20.02.2019 | Stand 13.09.2023, 6:43 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Busfahren im Landshuter Verkehrs-Verbund (LAVV) soll besonders für ältere Bürgerinnen und Bürger schon bald billiger werden: Mit diesem Ziel hat die LAVV-Verbandsversammlung am Dienstagnachmittag einstimmig die Einführung von Senioren-Einzeltickets zum nächstmöglichen Zeitpunkt beschlossen. Landrat Peter Dreier (FW) war das ein großes Anliegen.

LANDSHUT Wann genau das sein wird, steht wegen der nötigen Software-Umstellungen noch nicht fest. Spätestens zum 1. Mai werden Rentner und Personen ab 65 Jahren in den Genuss vergünstigter Fahrscheine kommen; die Preise dafür sollen identisch mit dem Sozialtarif für Erwachsene sein.

In einem ersten Schritt werden die Senioren-Einzelkarten allerdings erst ab Tarifstufe 2 verfügbar sein. Profitieren werden damit vor allem Rentner aus Landkreis-Gemeinden, nicht zuletzt bei Fahrten nach Landshut. Sie waren durch die LAVV-Einführung besonders von Preissteigerungen betroffen, weil die im Landkreis auf einigen Linien zuvor verfügbaren Senioren-Einzeltickets flächendeckend abgeschafft worden waren. Mehrere Betroffene hatten sich darüber beschwert – darauf hat die Verbandsversammlung nun rasch reagiert und nachgebessert.

Ob Senioren künftig auch in der Tarifstufe 1, die für sämtliche Linien der Stadtwerke Landshut sowie für kurze Strecken im Landkreis gilt, vergünstigte Einzelkarten kaufen können, ist dagegen noch nicht entschieden. Der Grund: Die Einführung von Seniorentickets würde für die Stadtwerke nach ersten Berechnungen laut Werkleiter Armin Bardelle zu Mindereinnahmen von bis zu 300.000 Euro führen. Diese müsste die Stadt Landshut als Aufgabenträgerin ausgleichen, wofür entsprechende Haushaltsmittel benötigt würden. Darüber allerdings haben erst der Stadtrat sowie die im Bedienungsgebiet der Stadtwerke Landshut liegenden Landkreisgemeinden Altdorf, Ergolding und Kumhausen zu befinden.

Oberbürgermeister und Verbandsvorsitzender Alexander Putz kündigte aber an, in den Stadtratsgremien für die Einführung von Seniorentickets auch im Bedienungsgebiet der Stadtwerke Landshut werben zu wollen. „Der LAVV wurde gegründet, um den ÖPNV in unserer Region attraktiver zu machen und noch mehr Bürger als bisher zum Umstieg auf den Bus zu bewegen. Die Fahrpreise spielen dabei – neben dem Ausbau des Linien- und Taktangebotes im Landkreis – natürlich eine wichtige Rolle. Ein Senioren-Einzelticket wäre daher ein starkes Signal, das wir auch in der Stadt Landshut setzen sollten“, sagte Putz. Andere Stadtvertreter in der Verbandsversammlung, allen voran Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme, schlossen sich dieser Argumentation des Oberbürgermeisters an.

Unter Dach und Fach gebracht wurden bereits am Dienstag die Reduzierung der Tarifstufen und damit eine Vereinfachung der Tariftabelle. Statt wie bisher 28 wird es künftig nur noch 14 Tarifstufen geben – ab Stufe 14 gilt dann durchgehend der gleiche Preis. Ebenfalls fix ist eine Regelung zur Gratisbeförderung von Mitgliedern der sogenannten „Blaulichtorganisationen“: Ab sofort dürfen im gesamten LAVV-Gebiet Polizisten, Feuerwehrleute, Vertreter des BRK und anderer Rettungsdienste sowie Mitglieder der Sicherheitswacht, des THW und freiwilliger Hilfsorganisationen jeweils in Uniform kostenfrei Busfahren.

Darüber hinaus beschloss die Verbandsversammlung, die LAVV-Geschäftsstelle personell deutlich besser als bisher auszustatten. Der hohe Arbeitsaufwand sei mit den bisherigen Kräften einfach nicht mehr zu stemmen, betonte Putz. Einen Wechsel gibt es außerdem an der Spitze der Geschäftsstelle: Die bisherige Geschäftsleiterin Ingrid Eberl wird sich künftig auf eigenen Wunsch wieder ganz ihren Aufgaben als Sachgebietsleiterin im Landratsamt widmen. Ihre Position soll extern neu besetzt werden. Bis dahin übernimmt interimistisch Kai Goldmann die Leitung der LAVV-Geschäftsstelle.

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