Vortrag an der VHS am Mittwoch
Fließendes Wasser nicht üblich: Abenteuer in Alaska

27.11.2017 | Stand 03.08.2023, 23:36 Uhr
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„Es war das Beste, was mir passieren konnte.“ So lautet das Resümee der Vilsbiburgerin Pia Zumkley, die ein Jahr in Alaska/USA verbracht hat. Möglich wurde dies durch das Parlamentarische Patenschaftsprogramm, für das sie von MdB Florian Oßner (CSU) ausgewählt worden war. Am Montag hat Zumkley ihren Patenabgeordneten in Landshut besucht und eine Bilanz ihres USA-Abenteuers gezogen.

VILSBIBURG Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte arbeitete neben dem Studium als Trainerin für Wettkampfturnerinnen, wie sie es in Deutschland bereits seit sechs Jahren ehrenamtlich macht. Obwohl sie ihr Wissen gut einbringen konnte, war es anfangs nicht ganz einfach: Zumkley musste sich schnell das Fachvokabular und die amerikanische Lehrphilosophie aneignen. Am College belegte die 21-Jährige vier Kurse und schloss alle mit der Bestnote „A“ ab. In der Zeit zwischen Arbeit und College reiste sie quer durch Alaska.

Offen und neugierig auf jedes sich bietende Abenteuer erweiterte Pia Zumkley fast täglich ihren Horizont in alle Richtungen. So zerlegte sie nur wenige Wochen nach ihrer Ankunft mit ihrem Gastvater den von ihm erlegten Elch in der hauseigenen Garage und erfreute sich den ganzen Winter über „an dem wirklich hervorragenden Fleisch“, wie Zumkley sagt.

Arbeit auf Forschungsschiff und Gletscher

Ein anderes Mal flog sie nach Utqiagvik (vormals Barrow), die nördlichste Stadt der USA, fuhr mit dem Schneemobil über das Eis und berührte den arktischen Ozean. „Dieses besondere Ereignis feierte ich mit einem Eis am Stiel bei minus 15 Grad am Strand. Da musste ich mir wenigstens keine Gedanken machen, dass es schmilzt.“

Die Vilsbiburgerin besuchte auch den Denali National Park, sah Braun- und Schwarzbären, und flog mit einer kleinen Propellermaschine um den Denali, den höchsten Berg Nordamerikas. Dann verschlug es sie eine Woche auf ein Forschungsschiff und sie arbeitete auf einem Gletscher: Nachdem sie bereits beim größten Schlittenhunderennen der Welt eine Woche lang ehrenamtlich bei minus 20 Grad Celsius die Hunde versorgt hatte, verbrachte Pia Zumkley zehn Tage auf einem Gletscher, wo Schlittenhundetouren für Touristen angeboten wurden.

Sie kümmerte sich um 75 Hunde und fünf Welpen und lernte, einen Schlitten mit einem Hundeteam zu fahren. „Außerdem durfte ich Helikopter fliegen und von meinem Zelt aus täglich den fantastischen Blick auf riesige Eiswände genießen.“ Die wenige Zeit zwischen College, Arbeit und Reisen verbrachte Zumkley bei ihrer Gastfamilie in einem Holzhaus.

„Der Lebensstil war sehr einfach. Wie sehr ich es nun schätze, immer fließendes Wasser zu haben. Denn das ist in Alaska nicht üblich.“ Dort habe sie gelernt, Wasser zu sparen und ihre Bedürfnisse zu reduzieren. „Denn bei minus 40 Grad Celsius überlegt man sich es dann doch dreimal, ob man wirklich draußen auf das Plumpsklo gehen muss.“

Vortrag am 29. November in Vilsbiburg

Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) ist ein deutsch-amerikanisches Jugendaustauschprogramm, das 1983 aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung nach Nordamerika vom Deutschen Bundestag und vom Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika beschlossen wurde.

Es ermöglicht jungen Menschen aus beiden Ländern einen einjährigen Aufenthalt im jeweiligen Gastland, wobei Mitglieder des Amerikanischen Kongresses und des Deutschen Bundestages die Patenschaft für jeweils einen Teilnehmer übernehmen. Nähere Informationen unter www.bundestag.de/ppp.

Pia Zumkley ist Junior-Botschafterin des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms Am Mittwoch, 29. November, spricht sie um 19 Uhr im VHS-Saal der Musikschule Vilsbiburg über ihre Erlebnisse. Alle Interessierten sind willkommen.

Landshut