Coronavirus
Grünen-Politiker gegen Einreiseverbot für Saisonarbeiter

31.03.2020 | Stand 21.07.2023, 12:43 Uhr
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Das von der Bundesregierung verhängte Einreiseverbot für osteuropäische Saisonarbeitskräfte ist unsinnig und trägt antieuropäische Züge, sind sich die beiden grünen Politiker Rosi Steinberger und Martin Häusling einig.

Niederbayern. Die Sprecherin der Landtagsfraktion für Verbraucherschutz und Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz begründet ihre Ansicht so: „Es ist nicht nachvollziehbar wie man davon ausgehen kann, dass von Saisonarbeitskräften eine erhöhte Gefahr ausgehen soll. Statt Erntehelferinnen und -helfer kollektiv die Einreise zu verwehren, sollten wir uns lieber fragen, wie wir die Menschen schützen können. Konstruktiver wäre es beispielsweise sich Gedanken über großzügigere Unterkünfte mit hohen Hygienestandards zu machen.“ Schließlich sei Bayern selbst eine Region mit erhöhtem Risiko.

Gerade in Niederbayern werde man die Folgen dieser Politik bald zu spüren bekommen, ist Steinberger überzeugt. Beginnend beim Hopfen über die Spargelernte bis zum Gurkenanbau sind Saisonarbeitskräfte besonders gefragt. „Die Bundesregierung lässt die bayerischen Bauern hier vollkommen im Regen stehen.“

Nach dem Motto, alles Böse komme von außen, sperrt die Bundesregierung Zehntausende von dringend benötigten Saisonarbeiterinnen und -arbeiter von der Arbeit in Deutschland aus, sagt Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss. „Noch vor wenigen Tagen versicherte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, sie ließe die Landwirte nicht im Stich. Genau das aber hat die Regierung jetzt getan. Sie erweist damit der Bevölkerung, den betroffenen Landwirten und den abgewiesenen Saisonarbeitskräften einen Bärendienst“, so Häusling.

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