Olympia 2020
Sportfunktionäre setzen die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel

23.03.2020 | Stand 21.07.2023, 19:20 Uhr
−Foto: n/a

Zur Ankündigung des Internationalen Olympischen Komitees die Entscheidung über Absage oder Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokyo 2020 zu vertagen, erklärt Erhard Grundl, Mitglied im Sportausschuss, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Es braucht eine klare Stimme der Vernunft“.

Straubing. „Das IOC und in Person Thomas Bach haben völlig den Boden der Tatsachen verlassen. Die Einschätzung, dass die Absage der olympischen Spiele niemanden helfe und keine Probleme löst, kommt eindeutig aus einem Elfenbeinturm“, wettert Grundl. Während viele Regierungen dieser Welt versuchten die Corona-Krise mit drastischen Maßnahmen zu bewältigen, würden hier einige wenige Sportfunktionäre die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel setzen.

Eine Absage beziehungsweise Verschiebung der Spiele ist nach Grundl mehr als überfällig, damit die Athletinnen und Athleten und alle anderen Beteiligten endlich Klarheit haben und nicht jetzt auch noch trainieren müssen, in der Ungewissheit es könnte möglicherweise in vier Monaten Olympische Spiele geben. „Wer aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen die nicht-abschätzbaren aktuellen gesundheitlichen Risiken außer Acht lässt, der tritt den olympischen Gedanken mit Füßen“, findet der Abgeordnete.

Dass der DOSB seinerseits nun ein Stimmungsbild der Athletinnen und Atheleten in Deutschland einholen möchte, sei durchaus zu begrüßen. „Ich hoffe, der DOSB findet dadurch gegenüber dem IOC zu einer klare Stimme der Vernunft. Die braucht es allem Anschein nach“, so Erhard Grundl.

Kelheim