Politik
Benjamin Taitsch zum neuen Vorsitzenden der JU in Niederbayern gewählt

03.07.2019 | Stand 29.07.2023, 8:10 Uhr
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Der Bezirksverband der Jungen Union in Niederbayern hat am Wochenende Benjamin Taitsch aus dem Landkreis Dingolfing-Landau zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt damit auf Paul Linsmaier (Deggendorf), der den Verband sechs Jahre lang geführt hatte.

NIEDERBAYERN Der Saal des Kolpinghauses in Deggendorf glich am Samstag, 29. Juni, einer Sauna, als sich die 102 Delegierten der Jungen Union aus ganz Niederbayern einfanden, um sich eine neue Führungsriege zu wählen. Nicht allein die sommerlichen Temperaturen trugen zur hitzigen Stimmung im Saal bei, sondern vor allem der Umstand, dass sich zum ersten Mal seit 15 Jahren zwei Kandidaten um das Spitzenamt der Bezirks-JU beworben hatten.

Zunächst aber war die Stunde des Paul Linsmaier. Der Deggendorfer hatte die Junge Union 2013 übernommen und sie mit sicherer Hand sechs Jahre lang durch alle politischen Stromschnellen manövriert. In seinem letzten Tätigkeitsbericht erinnerte er nicht nur an die turbulente Zeit seiner eigenen Wahl ins Amt, sondern auch an die zahlreichen politischen Initiativen und Events der letzten Jahre. Linsmaier stellte insbesondere die große Geschlossenheit der Niederbayern in seiner Abschiedsrede heraus, die besonders bei den Landesversammlungen immer wieder für ganz Bayern sichtbar zutage trat. So formulierte er als letzten Wunsch an seinen Nachfolger sodann auch: „Halt’s mir den Laden zam, egal wer heute als Sieger vom Platz geht! Vergelt’s Gott, es war mir eine Ehre!“ Seine JUler spendeten ihm zum Dank minutenlangen, stehenden Applaus für seine Arbeit.

Als erster von zahlreichen Rednern würdigte auch der JU-Landesvorsitzende und bayerische Staatsminister, Dr. Hans Reichhart, den Einsatz von Linsmaier. Er betonte das freundschaftliche Verhältnis und dankte ihm dafür, dass er immer die Themen statt die eigene Person in den Mittelpunkt gerückt hatte. Im CSU Parteivorstand, dem Linsmaier und Reichhart angehören, werde man die gute Arbeit fortsetzen und weiterhin die Interessen der jungen Generation einbringen. „Wir bleiben am Ball gute Politik für die Jungen zu machen - Eine Politik, die Investitionen fördert, statt ständig neue soziale Wohltaten zu verteilen, und die alle Regionen Bayerns im Blick behält.“, so Reichhart.

Zur einem brandheißen Thema der Tagespolitik äußerten sich sowohl der JU-Kreisvorsitzende Stefan Zitzelsberger als auch Staatsminister Bernd Sibler in ihren Grußworten ausführlich. Unisono geißelten sie den Posten-Poker rund um die Personalie Manfred Weber, der derzeit in Brüssel ablaufe. Sibler betonte, dass die demokratische Wahl der Europäerinnen und Europäer respektiert werden müsse.

Schließlich stellten sich die beiden Kandidaten zur Nachfolge von Paul Linsmaier den Delegierten in engagierten Bewerbungsreden vor. Michaela Lochner aus Landshut und Benjamin Taitsch hatten sich in den letzten Wochen bereits bei allen Kreisverbänden vorgestellt, nutzen aber noch einmal die Gelegenheit, sich leidenschaftlich für ihre Ideen ins Zeug zu werfen. Das Los entschied, dass Taitsch als erster vor die JUler trat. Er dankte zuerst seiner Mitbewerberin für den fairen Wahlkampf und betonte, dass die Diskussionskultur in der JU davon insgesamt profitiert habe. Anschließend stellte der gelernte Elektroniker sich und sein Programm vor. Seine Verwurzelung in der Wasserwacht, der Feuerwehr und als Sanitäter beim BRK sowie seine berufliche Tätigkeit mit Personalverantwortung hätten ihn gut auf die Herausforderungen des Amtes vorbereitet. Als Kreisvorsitzender der JU Dingolfing-Landau habe er nter anderem mit dem „Generationenstammtisch“ gute Erfahrungen gesammelt, wie man unterschiedlichste Ansichten mit allen Generationen miteinander in den Dialog bringen könne. Auch seine Kandidatur im letztjährigen Landtagswahlkampf habe nochmals vor Augen geführt, wie viel ihm die politische Arbeit für seine Heimat bedeute. In der Jungen Union wolle er ein Vorsitzender „vor Ort“ sein, der in allen Kreisverbänden Ansprechpartner sei. Er wolle neue digitale und analoge Plattformen schaffen, um die verschiedenen Ecken des Bezirks miteinander in Dialog zu bringen. Die Vorstandschaft begreife er in erster Linie als Dienstleister aller JUler in Niederbayern. Deshalb sei seine erste Priorität, die Kandidatinnen und Kandidaten der JU im kommenden Kommunalwahlkampf zu unterstützen. Michaela Lochner betonte in ihrer Bewerbungsrede, dass es wichtig sei, eine ernsthafte Beziehung zu den vielen jungen Leuten aufzubauen, die derzeit im Rahmen der „Fridays for Future“-Bewegung auf die Straße gingen. Viele würden Themen und Haltung der Jungen Union durchaus teilen und man müsse den jungen Leuten ein attraktives Angebot machen, sich am institutionalisierten politischen Prozess zu beteiligen. Auch sie lobte das faire Miteinander im internen Wahlkampf und rief den Delegierten zu „Ich hab voll Bock, mich für euch reinzuhängen!“.

Am Ende entschieden sich die JUler mit 64 zu 38 Stimmen für Benjamin Taitsch, der die Wahl sichtlich bewegt annahm. Zu seinen Stellvertretern wurden Sophia Greindl aus Straubing-Bogen, Elisabeth Fuß aus Landshut-Land, Michael Fuchs aus Passau-Land und Hermann Schattenkirchner aus Deggendorf gewählt. Christoph Englbrecht (Straubing-Bogen) wurde als Schatzmeister in seinem Amt bestätigt. Als Schriftführer gewählt wurden Michaela Lochner (Landshut-Stadt) und Sebastian Graupp (Freyung-Grafenau). Beisitzer der Vorstandschaft sind Simon Binni, Matthias Brunner, Thomas, Brunner, Martin Giftthaler, Martin Hartsperger, Anna Holzner, Melanie Kaufmann, Silke Kinateder, Alexander Koller, Hans Kriegl, Christoph Leidl, Niklas Neumeyer, Carlo Schöpp, Valentin Walk, Karolina Zellmeier und Johannes de Visser.

Mit unter den ersten Gratulanten des neuen Bezirksvorsitzenden waren Raimund Fries für die Seniorenunion und die am selben Tag neu gewählte Vorsitzende der Frauenunion, Dr. Petra Loibl. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer machte der Jungen Union noch seine Aufwartung und versprach als Bezirksvorsitzender der CSU, Benjamin Taitsch eine gute Zusammenarbeit. Wie schon zuvor Benjamin Taitsch in seiner Bewerbungsrede betonte auch Andreas Scheuer in seinen Ausführungen die Bedeutung von Forschung und Industrie für den Klimaschutz. „Wir als CSU sind Optimisten, wir glauben daran, dass der Erfindergeist unserer Entwickler und Unternehmer einen wichtigen Beitrag dazu erbringt, immer effizienter und besser zu werden.“

Zuletzt bekam Benjamin Taitsch von seinem Vorgänger einen Apfelbaum als Antrittsgeschenk mit der Bitte, sich um den Baum wie um die Junge Union gleichermaßen engagiert zu kümmern, „sie zu düngen, zu wässern und auch mal zuzustutzen, wo es nötig ist“.

Kelheim