Gründungsversammlung
Verein „Queer in Niederbayern“ erfährt großen Zuspruch

21.06.2019 | Stand 29.07.2023, 11:37 Uhr
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Großen Zuspruch erfuhrt am Dienstag, 18. Juni, die Gründungsveranstaltung des Vereins „Queer in Niederbayern“ in Landshut. 70 überaus interessierte Menschen aus ganz Niederbayern sind der öffentlichen Einladung zur Gründungsversammlung gefolgt. 55 Personen aus ganz Niederbayern haben spontan ihren Beitritt zum Verein erklärt und wurden noch vor dem Beginn der Gründungsversammlung Mitglied des Vereins.

NIEDERBAYERN Prominente Gäste statteten der Veranstaltung einen Besuch ab. So wurden der Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, Erhard Grundl, die Landesvorsitzende der Bayerischen Grünen, Sigi Hagl, der Generalsekretär der Bayern-FDP, Norbert Hofmann, das Landesvorstandsmitglied der Bayern-SPD, Anja König, sowie zahlreiche Stadtratsmitglieder verschiedener Parteien spontan Gründungsmitglieder.

Ziel des Vereins ist es zunächst, am Samstag, 28. September, den ersten niederbayerischen CSD nach Landshut zu bringen. Mittel- bis langfristig sollen durch das Wirken des Vereins Angebote für LGBTIQ-Personen, also lesbische, schwule, bi-, trans- oder intersexuelle und andere queere Menschen geschaffen werden; nicht nur in Landshut, sondern in ganz Niederbayern. Und man will sich dafür einsetzen, dass andere Lebensformen und sexuelle Orientierungen zur tolerierten und respektierten Normalität im gesellschaftlichen Leben auch in Niederbayern werden.

Marlene Schönberger, neugewählte Vorsitzende des Vereins, freut sich: „Wahnsinnig toll, wie viele Menschen gekommen sind, um unser Anliegen zu unterstützen. Eines ist nicht erst seit heute klar: Es ist höchste Zeit, einen CSD nach Niederbayern und in den ländlichen Raum zu bringen. Noch immer erfahren queere Menschen in unserer Gesellschaft Diskriminierung und Gewalt. Im September werden wir daher gemeinsam für Vielfalt und gleiche Rechte demonstrieren sowie die Freiheit und die Liebe feiern“.

Herbert Lohmeyer, Co-Vorsitzender des Vereins, ergänzt: „Dieser riesengroße Zuspruch beweist doch, dass es einen großen Bedarf in Landshut und ganz Niederbayern gibt, dass nicht heterosexuelle Menschen eine Anlaufstelle haben. Und es zeigt deutlich, dass es leider im ländlichen Raum, aber auch in Landshut selbst, immer noch sehr schwer ist, sein Anderssein diskriminierungsfrei zu leben. Dafür wollen wir uns einsetzen und mit dem ersten CSD in Landshut mit einer Demonstration und einem anschließenden Straßenfest ein deutliches Zeichen setzen.“

Die Gründungsversammlung selbst hatte eine strikte und auch lange Tagesordnung. Nach dem die Gründungsmitglieder die vorläufige Tagesordnung beschlossen, als Versammlungsleiterin Anja Wessely vom DGB Niederbayern gewählt und eine Mandatsprüfung- und Zählkommission eingesetzt hatten, wurde zunächst die Vereinssatzung vorgestellt, beraten und am Ende mit nur einer Enthaltung beschlossen. Die Beitragsordnung wurde danach einstimmig angenommen. Dem folgten Beschlüsse über die Anzahl der Vorstandsmitglieder, sowie die umfangreichen Wahlen für den ersten Vorstand für den neuen Verein, der von einer Doppelspitze geführt wird. In den verschiedensten geheimen Wahlgängen wurde dann folgender Vorstand gewählt: Gleichberechtigte Co-Vorsitzende sind Marlene Schönberger aus Adlkofen und, Herbert Lohmeyer aus Tiefenbach. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Christl Gahr aus Essenbach, Yasmine Weber aus München, Manfred Tersek aus Ohu und Jasmin Faulstich aus Landshut gewählt. Um die Finanzen kümmerst sich ab sofort als Kassierer Marcel Krämer aus Landshut. Zu Schriftführern wählten die Gründungsmitglieder Günther Unger aus Landshut und Tobias Asam aus Marklkofen. Und als Beisitzerinnen und Beisitzer komplettieren den Vorstand Tabea Rauscher, Marie-Sophie Vogel, Gerald Burth, Pascal Pohl alle aus Landshut, sowie Caroline Wenzel aus Passau.

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