Perspektiven im ländlichen Raum
Elektromobilität – nicht nur ein urbanes Thema!

13.12.2018 | Stand 03.08.2023, 21:13 Uhr
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Elektromobilität ist ein wichtiges Thema für den ländlichen Raum. Darin waren sich die Referenten, Gäste und Aussteller einig. Denn jenseits der dringenden Notwendigkeit für emissionsfreies Fahren im urbanen Umfeld, bietet der ländliche Raum viele Vorteile für die Nutzung der Elektromobilität.

LANDKREIS KELHEIM Auf der interkommunalen Informationsveranstaltung, die am vor kurzem im Hopfenmuseum Wolnzach stattfand, diskutierten mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Potenziale, Chancen und Risiken. Organisiert war die Veranstaltung von der Bayern Innovativ GmbH, der Bayerischen Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH, zusammen mit den Klimaschutz- und Regionalmanagements der Landkreise Freising, Kelheim und Pfaffenhofen an der Ilm.

Nach der Begrüßung durch Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold, der die ersten Schritte des Marktes Wolnzach in Sachen Elektromobilität aufzeigte und die Bedeutung des Themas für die Gegenwart und Zukunft unterstrich, diskutierte Dr. Seßner, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH mit den Landräten Josef Hauner (Landkreis Freising), Martin Neumeyer (Landkreis Kelheim) und Martin Wolf (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) über die Situation und Entwicklungschancen für Elektromobilität in der Region. Vor dem Hintergrund des drängenden Klimawandels stimmte man überein, dass nachhaltige und intermodale Verkehrskonzepte künftig eine größere Rolle in der Mobilität der Region spielen müssen. Neben dem Ausbau des ÖPNV und der Stärkung des Rad- und Fußverkehrs wird die Elektromobilität ein weiterer Baustein sein, den Ausstoß an gesundheits- und klimaschädlichen Treibhausgasen im Verkehrsbereich zu senken.

Georg Tinnefeld von Green City Projekt, München, stellte in seinem Einführungsvortrag die Weichen für die Elektromobilität im ländlichen Raum, zu deren großen Vorzügen die Platzverfügbarkeit für Ladeinfrastruktur und der hohe Deckungsgrad durch Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern und der ökologisch produzierte Strom zählen. Er unterstrich, dass ohne intermodale Verkehrskonzepte die Verkehrswende nicht zu schaffen ist.

Konkreter wurde es dann in den Fachvorträgen: Stefan Sulzenbacher von der Rewag stellte die Kriterien für den „Erfolgsfaktor Ladeort“ dar. Hardy Barth, Geschäftsführer von eCharge, präsentierte das technisch effiziente Zusammenspiel von selbst erzeugtem Solarstrom, Stromspeicher und Elektrofahrzeug mittels intelligenter Steuerung im Privathaushalt und im Betrieb. Über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität in der Landwirtschaft referierte Prof. Heinz Bernhardt von der Agrarsystemforschung der TU München.

Pendlerparkplätze als Ladeorte waren der Fokus von Stefan Pagenkopf-Martin, Geschäftsführer der Parkstrom GmbH, der auch mit EC-Karten abrechnungsfähige Ladestellen mitbrachte. Mit den Alternativen zum Auto begeisterte Manfred Kramer von movelo aus Österreich die Gäste: beispielsweise in der Zugspitzregion betreibt movelo ein E-Bike-Sharing-Angebot für Firmen und Kommunen. Elektromobilität spielt also nicht nur für E-Autos eine wichtige Rolle für die Mobilität der Zukunft.

Wie e-Mobilität in der Geschäftspraxis aussieht, erzählten der Regensburger Architekt Thomas Pongratz und der Geschäftsführer der Freisinger PrintVision Martin Steyer. Sie berichten von ihren Erfahrungen mit dem Elektrofahrzeug als Dienstwagen und zeigten sich begeistert, so den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren zu können. Mit ihrem Beitrag zum 3. Call für Ladeinfrastruktur des Bundesverkehrsministeriums machte Laura Prawatky von der Now GmbH den Abschluss der Vorträge.

Den ganzen Nachmittag über tauschten sich die Gäste, Referent/innen und Aussteller/innen im Foyer, an den Ständen und auf dem Vorplatz des Museums, wo e-Fahrzeuge zur Besichtigung und zum Probefahren bereitstanden, rege aus. In der begleitenden Ausstellung präsentierten sich Elektromobilitätsberater, touristische Angebote, Car-Sharing-Anbieter, Elektrotechniker und Autohändler.

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