Bezirkstagspräsident informiert sich
Pfleger der Naturlandschaft und wichtige Nahrungsproduzenten – das sind Bayerns Landwirte!

19.07.2018 | Stand 31.07.2023, 8:01 Uhr
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Die Landschaft in Niederbayern ist Teil identitätsstiftender Kultur der Heimat. Die seit Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft wäre ohne die Landwirtschaft nicht denkbar. Weiterhin produzieren die niederbayerischen Landwirte „Lebensmittel höchster Qualität mit modernster Technik“, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich

NIEDERBAYERN „Ohne die Landwirtschaft sähe unsere Kulturlandschaft in Niederbayern anders aus. Es ist uns ein großes Anliegen, das zu erhalten“, betonte der Bezirkstagspräsident, als er kürzlich einen Landwirt im Landkreis Freyung-Grafenau besuchte. Franz Kiblbeck jun. aus Kreuzberg bei Freyung führt die elterliche Landwirtschaft fort und investiert aktuell kräftig in einen neuen, modernen Stall mit Robotertechnik. Der Tierbestand wird von 80 auf 160 erhöht, die Fläche wächst um das Vierfache auf nun 1500 Quadratmeter. Die Rinder haben damit wesentlich mehr Platz und können ganzjährig ein- und ausgehen. Grund für den finanziellen Kraftakt sind die Vorschriften bei der Anbindehaltung von Milchkühen. „Das ist ein Auslaufmodell. Um heutzutage aber wirtschaftlich arbeiten zu können, brauchen wir einen gewissen Tierbestand“, erklärt der 34-Jährige, der „ein Bauer ist und deswegen den Hof weiterführen möchte“. Der gelernte Automechaniker hat sich nach seiner Ausbildung bewusst für den Beruf des Landwirts entschieden. In Zeiten, in denen immer wieder Bauernhöfe in eine unsichere Zukunft blicken, ist das eine Seltenheit – auch im Landkreis Freyung-Grafenau. „Oft wird das Augenmerk auf Investitionen der Industrie und des Handwerks gelenkt, dass aber auch Landwirte enorm zur Heimatwirtschaft beitragen, wird unterschätzt“, lobte Landrat Sebastian Gruber den Jungunternehmer für seinen Schritt.

Um den Standort des Neubaus musste gerungen werden, da eine so große Erweiterung am Südhang des seit Jahrzehnten für seine Flurstruktur mit „Radialhufen“ weithin bekannten Kreuzbergs denkmalschutzrechtliche Probleme bereitet hätte. „Kreuzberg und die Kulturlandschaft rund um den historischen Wallfahrtsort haben einen ganz besonderen Wert. Dies wurde auch bei der Flurbereinigung berücksichtigt“, erklärt Olaf Heinrich, der zugleich Freyunger Bürgermeister ist und mit Franz Kiblbeck den jetzigen Standort, rund einen Kilometer weiter weg, in vielen Gesprächen und mit Unterstützung der Fachstellen ausgehandelt hatte. „Wir sind sehr glücklich mit diesem Platz hier“, sagt der Bauherr heute.

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