Erhard Grundl
„Abschaffung der Buchpreisbindung gefährdet Vielfalt von Verlagen und Buchhandel“

31.05.2018 | Stand 29.07.2023, 8:33 Uhr
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Anlässlich des Gutachtens der Monopolkommission zur Buchpreisbindung erklärt der niederbayerische Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl, dass die Bindung erhalten bleiben müsse.

NIEDERBAYERN Es ist nicht nachzuvollziehen, warum die Monopolkommission in einen gut funktionierenden Buchmarkt eingreifen und die Buchpreisbindung abschaffen will, um große Onlinekonzerne wie Amazon zu stärken. Wir haben in Deutschland einen der vielfältigsten und qualitativ hochwertigsten Buchmärkte weltweit, und das auch dank der Buchpreisbindung. Sie garantiert, dass jedes Buch überall in Deutschland zum gleichen Preis gekauft werden kann sowie ein vielfältiges, hochwertiges Angebot im Buchhandel“, so Grundl.

Wenn die Preisbindung abgeschafft werden würde, wären die Folgen fatal. Das Beispiel von England, den USA und anderen. zeige die Folgen. „Dort sind Verlage zunehmend gefährden. Sie unterbieten sich im Preis bei den Bestsellern, während etwa ein Lyrikband im Handel kaum noch erhältlich ist. Zudem schlagen die Verlage die entgangenen Gewinne für Bestseller auf die Preise für besondere Bücher auf. Die Folge sind steigende Buchpreise und weniger Vielfalt. Unterm Strich verschwindet das besondere Buch schließlich ganz vom Markt. Auch im Buchhandel dominieren in den USA inzwischen nur noch wenige Ketten den Markt, während der lokale Einzelhandel unter Existenzdruck steht. Das geht zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher, vor allem aber zu Lasten von Qualität und Vielfalt auf dem Buchmarkt“, so Grundl.

Die Buchpreisbindung sei entscheidend für den unabhängigen Buchhandel, der sich ohne die Preisbindung im Unterbietungswettbewerb mit den großen Ketten aufreiben würde. Kleine und mittelständische Buchhandlungen seien ein wichtiger Garant für Vielfalt und Qualität und ein entscheidender Bestandteil der kulturellen Infrastruktur. Sie fördert das Lesen und schafft durch Autorenlesungen Verbindung zwischen KünstlerInnen und LeserInnen. „Zu Recht genießt das ,Kulturgut Buch‘ einen besonderen Schutzstatus. Das Buch hat vor allem auch einen immateriellen Wert, der zu schützen ist durch das bewehrte Instrument der Buchpreisbindung.

Kelheim