Solide Wirtschaftsentwicklung
IHK Regensburg stellt Konjunkturbericht für das Frühjahr 2018 vor

16.05.2018 | Stand 28.07.2023, 10:18 Uhr
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„Den Unternehmen in Ostbayern geht es trotz außenwirtschaftlicher Turbulenzen und leichten Sättigungseffekten in der Baubranche unverändert gut“, resümiert Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim. Das bestätigen 77 Prozent der Betriebe in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK, die ihre Lage als „gut“ bewerten.

REGENSBURG So auch Thomas C. Meyer, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Herbert Meyer GmbH: „Wir profitieren von der konjunkturellen Hochphase – unsere Auftragsbücher sind voll.“ In Rötz im Bayerischen Wald fertigt das Unternehmen auftragsbezogene Sondermaschinen zum Verkleben, Beschichten, Pressen und Verformen von Materialien wie zum Beispiel Carbonfasern – hauptsächlich für die Automobil- und Baubranche. Die Industrie in der Region befindet sich unbeirrt auf Rekordniveau. Die Unternehmen investieren. Auch Meyer plant einen millionenschweren Ausbau der Betriebsstätten am Standort Rötz. Aber: Die verbesserte Investitionsneigung wird insgesamt bei 16 Prozent der regionalen Unternehmen durch fehlende Erweiterungs- und Gewerbeflächen ausgebremst.

Unsicherheit schaffen zudem die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingen. Meyer bestätigt: „Ein Wermutstropfen sind Embargos und aufwendige Zollprüfungen – Geschäfte mit den USA sind seit der Ära Trump rückläufig.“ Der wichtigste Exportmarkt sei aktuell China. Auch wenn die Auftragslage der Unternehmen aus dem Ausland gut ist, agiert die Exportwirtschaft vorsichtig und geht von keinen weiteren Steigerungen aus. „Jedes dritte Unternehmen sieht in den Protektionismus-Tendenzen und der Instabilität einiger EU-Länder Risiken für die künftige Entwicklung“, stellt Helmes fest. Den Brexit bewerten 19 Prozent der befragten Unternehmen als negative Einflussgröße – zum Jahresbeginn waren es noch 27 Prozent. Darüber hinaus belasten gestiegene Rohstoffpreise und neue gesetzliche Regelungen wie die Datenschutzgrundverordnung, die Umsetzung der Kassenrichtlinie oder das anstehende Verpackungsgesetz zunehmend die Unternehmensabläufe. 63 Prozent der befragten Unternehmen erwarten dennoch einen positiven Konjunkturverlauf.

Deutlichen Aufwind verspüren Unternehmen im Tourismus – 44 Prozent der Tourismusbetriebe starten positiver als im Winter in die Saison. Gleiches gilt für den Einzelhandel. „In der Modebranche spüren wir den stetigen Wandel im Einzelhandel besonders. Trotz der rasanten Entwicklung im Online-Handel blicken wir als Familienunternehmen mit 125-jähriger Tradition sehr positiv in die Zukunft. Unser Modehaus ist eine regionale Marke“, betont Wolfgang Holzapfel von der Holzapfel GmbH in Abensberg. Wichtig sei, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen: „Die Kunden schätzen die ehrliche Beratung durch unser engagiertes Personal.“ Ein begrenzender Faktor für alle Branchen ist nach wie vor die Suche nach qualifizierten Fachkräften. (Mehr Infos unter www.ihk-regensburg.de/konjunkturbericht)

Kelheim